St. Gallen – Vifor präsentiert sich in ausgezeichneter Verfassung. Das Pharmaunternehmen hat im Geschäftsjahr 2018 seine erst im Sommer angehobene Prognose übertroffen. Beim Blick nach vorne hätten sich gewisse Analysten aber noch etwas mehr Mut erhofft.
Zum starken Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr haben alle drei Therapiebereiche beigetragen, wie Verwaltungsratspräsident Etienne Jornod an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich erklärte. Will heissen: Sowohl im Geschäft mit dem Eisenmangel, der Nephrologie aber auch bei den kardiorenalen Therapien ist Vifor 2018 deutlich gewachsen.
Beim Umsatz zeigte sich dies klar: Er schnellte auf eine Höhe von 1,55 Milliarden Franken nach oben. Das sind 22,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Wertberichtigungen (EBITDA) stieg gar um fast 40 Prozent auf 391,5 Millionen Franken.
Unter dem Strich blieb 2018 aus den fortgeführten Bereichen ein Gewinn 244,4 Millionen Franken übrig – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Gerade beim Umsatz übertraf Vifor selbst die optimistischsten Annahmen von Analysten. Doch auch die operativen Gewinnzahlen lagen über den Schätzungen.
Aktie im Plus
Entsprechend positiv reagierte am Donnerstag der Aktienmarkt auf die Neuigkeiten. Bis um 13.12 Uhr stieg der Kurs der Vifor-Valoren um 7,4 Prozent auf 139,80 Franken. Der Gesamtmarkt (SPI) rückt gleichzeitig nur leicht vor (+0,4%).
Fragt man das Management von Vifor, dann setzt sich das Geschäft auf der Überholspur fort. «Wir sind zuversichtlich, bis 2025 jedes Jahr starkes organisches Wachstum zu erzielen», sagte Jornod. Dies werde sich auch beim EBITDA bemerkbar machen. Er werde bis dann ebenfalls Jahr für Jahr zulegen, gab sich der Verwaltungsratspräsident überzeugt.
Eine konkrete Prognose liess sich das Unternehmen für die Periode bis 2020 entlocken. Bis dahin soll ein Umsatz von mehr als zwei Milliarden Franken erreicht werden. Im genannten Jahr soll der Betriebsgewinn EBITDA einen Wert von 700 Millionen erreichen.
Auf dem Weg dorthin stellt das vor bald zwei Jahren von Galenica abgespaltene Unternehmen für 2019 ein Umsatzplus von 11 bis 13 Prozent in Aussicht. Der EBITDA soll mit plus 25 Prozent noch stärker zulegen, wie das Unternehmen mitgeteilt hatte.
Analysten etwas enttäuscht
In Marktkreisen sorgte dieser Ausblick teilweise für etwas enttäuschte Gesichter. Einige Börsianer hatten sich noch mehr Optimismus erhofft. Vifor sei aber bekannt für eine zurückhaltende Prognose zu Jahresbeginn, lautete der Kommentar eines Analysten.
Ebenfalls bemängelt wurde, dass das Unternehmen keine Aussagen zum voraussichtlichen Umsatzbeitrag seines Medikaments Veltassa im Jahr 2019 machte. Dies holte Finanzchef Colin Bond an der Pressekonferenz daher nach. Man wolle die Umsätze mit dem Mittel zur Behandlung von Hyperkaliämie um 50 Prozent steigern, diejenigen mit dem Eisenpräparat Ferinject um etwa 20 Prozent, sagte er.
Die Aktionäre sollen nun – wie schon im Vorjahr – mit einer Dividende von 2 Franken je Titel am guten Geschäftsgang teilhaben. Auch in den kommenden Jahr soll die Ausschüttung auf diesem Niveau liegen, teilte Vifor mit.
«Wir wollen die Ausschüttungen vorerst nicht erhöhen, damit uns genug Mittel bleiben, die wir in die Firma investieren können», erläuterte Verwaltungsratspräsident Jornod die Dividendenpolitik seines Unternehmens. (awp/mc/ps)