Vitol übernimmt 35 Prozent an Ölraffinerie Saras
Genf – Der Rohstoffhändler Vitol hat einen 35-Prozent-Anteil an der italienischen Ölraffinerie Saras erworben. Ziel der Übernahme sei es, Saras von der Mailänder Börse zu nehmen, teilte Vitol am Montag mit. Der Kaufpreis belaufe sich auf 1,75 Euro pro Aktie, respektive auf insgesamt 1,7 Milliarden Euro.
Falls eine Dividendenausschüttung vor dem Abschlussdatum der Transaktion beschlossen werde, verringere sich der Preis pro Aktie entsprechend, hiess es weiter. Die Aktien erhält Vitol von der Gründerfamilie Moratti. Diese hatte das Unternehmen 1962 gegründet und führt Saras nun in der zweiten Generation. Sie verkauft mit der Transaktion ihren gesamten Anteil am Unternehmen.
Vitol verfüge über «die nötigen Management- und finanziellen Ressourcen», um Saras im internationalen Marktumfeld konkurrenzfähig zu halten, liess sich Massimo Moratti, Verwaltungsratspräsident und CEO von Saras, in der Mitteilung zitieren. Die Transaktion muss nun von den zuständigen Behörden geprüft werden.
Grösste Erdöl-Raffinerie im Mittelmeerraum
Saras verfügt den Angaben zufolge über die grösste Erdöl-Raffinerie am einzigen Standort im Mittelmeerraum in Sardinien. Sie liefere 300 Tausend Barrel pro Tag und verfüge zudem über eine integrierte Stromerzeugungsanlage mit einer Leistung von 575 Megawatt. Darüber hinaus habe Saras ein Portfolio an erneuerbaren Energien mit 171 Megawatt an operativen Windkraftanlagen und einer Pipeline an Wind- bzw. Solarprojekten (593 MW bzw. 79 MW).
Nach Abschluss des Verkaufs würde Vitol sieben Raffinerien mit einer Kapazität von über 800 Tausend Barrel pro Tag, eine thermische Stromerzeugung von 4 Gigawatt und eine erneuerbare Stromerzeugung von über 1,4 Gigawatt halten. (awp/mc/pg)