Victoria-Jungfrau Grand Hotel & SPA Interlaken. (Foto: Victoria-Jungfrau Collection)
Interlaken – Der Übernahmekampf um die Hotelgruppe Victoria-Jungfrau Collection (VJC) dauert etwas länger als bisher vorgesehen. Dies, weil Aevis als Bieterin am Dienstagabend ihr Angebot aufgestockt hat. Die Angebotsfrist dauert nun bis zum 6. Februar, bis zur Angebotsaufstockung hatte der 30. Januar als Schlussdatum gegolten. Die Nachfrist endet neu entsprechend erst am 26. Februar.
Die Aevis-Holding, welche die Privatspitälergruppe Genolier kontrolliert, hatte im November 2013 den Bieterkampf eröffnet und zunächst 250 CHF pro VJC-Aktien geboten. Das war dem Victoria-Verwaltungsrat zu wenig, denn der faire Preis pro Titel läge seiner Ansicht zwischen 300 bis 325 CHF. Den Aktionären wurde entsprechend eine Ablehnung des Kaufangebots empfohlen.
Doch kein Angebot aus China?
Kurz vor Weihnachten bot die Swiss Private Hotel AG der Familie Manz Aevis die Stirn und startete ein Gegenangebot in Höhe von 277 CHF je VJC-Aktie. Zwischenzeitlich meldete ausserdem der chinesische Geschäftsmann Yunfeng Gao öffentlich Interesse an einer Übernahme an, bisher folgte aber kein Kaufangebot.
Aevis stockte ihrerseits dann diese Woche ihr Angebot um 55 CHF auf 305 CHF pro Titel auf und fand beim Victoria-Verwaltungsrat Zuspruch. Der Angebotspreis werde als angemessen erachtet und das Angebot den VJC-Aktionären zur Annahme empfohlen, hiess es von Seiten von Victoria Jungfrau.
Société Financière Terramaris will Aktien Aevis andienen
Bislang ist VJC erst die Absicht des Grossaktionärs Société Financière Terramaris (15,5%) bekannt, welche erklärt habe, ihre VJC-Aktien im Rahmen des erhöhten Angebots Aevis andienen zu wollen. Wie sich die Londoner KIO (23,9%) zum Angebot verhält, ist derzeit noch nicht bekannt.
Aevis hat das Kaufangebot bekanntlich an die Bedingung geknüpft, nach Ablauf der Annahmefrist mindestens 51% der VJC-Aktien zu halten. Per 22. Januar hielt Aevis gemäss takeover.ch 13,5% der Victoria Jungfrau-Aktien.
Weiteres Standbein für Aevis
Die Gruppe, die bislang auf Privatspitäler fokussierte, will sich mit der VJC-Übernahme auf ein weiteres Standbein abstützen. Aevis beabsichtige, den neuen Geschäftszweig weiterzuentwickeln und zum Turnaround der bestehenden Betriebe beizutragen. Dabei sollen die Repositionierung der Hotels fortgeführt und Investitionen in die Modernisierung der Betriebe getätigt werden. Der neue Geschäftsbereich solle zudem mit der Integration weiterer Hotels in der Schweiz entwickelt werden, teilte Aevis früher mit. (awp/mc/ps)