Volg profitiert von gut laufenden Tankstellenshops

Volg profitiert von gut laufenden Tankstellenshops
Ferdinand Hirsig, Vorsitzender der Geschäftsleitung Volg Konsumwaren AG. (Foto: Volg)

Winterthur – Der zur Fenaco-Gruppe gehörende Detailhändler Volg hat 2018 sowohl Umsatz als auch Gewinn steigern können. Während die Verkäufe namentlich in den Tankstellenshops und den eigentlichen Volg-Läden gut liefen, harzt das Geschäft bei den freien Detaillisten, die von Volg beleifert werden.

In den schweizweit 924 Verkaufsstellen des Volg-Netzwerkes wurde insgesamt ein Detailhandelsumsatz von knapp 1,51 Milliarden Franken erzielt. Das entspricht einem Wachstum gegenüber dem Vorjahr um 1,4 Prozent. Zum Umsatzplus beigetragen haben speziell die Tankstellenshops bei den Agrola-Tankstellen, welche Volg zwar nicht selber führt, aber beliefert. In diesen 94 «Topshops» stieg der Umsatz 2018 um 5,1 Prozent auf 270 Millionen Franken. Im Laufe des Jahres wurden vier neue solcher Läden eröffnet.

Dass sich die Tankstellenshops zu einer Erfolgsgeschichte entwickeln, war anfangs nicht absehbar. Wie Volg-Chef Ferdinand Hirsig am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz erzählte, wurde nach der Jahrtausendwende die Expansion mit den «Topshops» von der Volg-Besitzerin Fenaco zwischenzeitlich sogar gestoppt, weil man den eigenen Ambitionen offenbar nicht mehr traute. Die im ursprünglichen Konzept angestrebte Zahl von 100 Tankstellenläden wird trotz zeitweiligem Projektstopps kommenden Herbst nun aber erreicht, wie Hirsig weiter ausführte.

Steigende Quadratmeterumsätze
Welche Bedeutung die «Topshops» für Volg haben, zeigt auch ein Vergleich der Umsatzzahlen pro Quadratmeter Ladenfläche. Die sind in den Tankstellenläden mit fast 26’000 Franken deutlich höher als in den Volg-Läden, wo durchschnittlich etwas mehr als 11’200 Franken pro Quadratmeter umgesetzt wird. Allerdings ist der Quadratmetererlös der Volg-Läden in den letzten beiden Jahren gestiegen.

Dies dürfte auch mit den Veränderungen im Ladennetz zu tun haben. Das Netz der Volg-Läden, die einerseits von Volg selbst, anderseits aber auch im Franchisesystem von lokalen Landi-Genossenschaften und privaten Unternehmern geführt werden, ist in stetiger Veränderung. So wurden 2018 13 neue Standorte eröffnet – hauptsächlich in der Westschweiz und in der Romandie. Im Gegenzug wurden aber auch 7 Volg-Läden geschlossen.

Mittlerweile sind zudem in 363 der total 588 Volg-Läden Postagenturen integriert. Und seit einigen Wochen bieten alle Läden die Möglichkeit des Bargeldbezugs. Volg ist dazu eine Zusammenarbeit mit einem Fintech-Unternehmen eingegangen. Derzeit ist Volg zudem dabei, das äussere Erscheinungsbild der Dorfläden aufzufrischen.

Höherer Gewinn dank effizienterer Logistik
Etwas mehr Mühe haben dagegen die freien Detaillisten, die zwar von Volg beliefert, aber keine Franchisenehmer sind. Deren Umsatz ist tendenziell eher rückläufig, und der eine oder andere Laden musste sogar schliessen. Total ist die Zahl dieser Läden, die teilweise unter der Marke «Prima» betrieben werden, 2018 von 258 auf 242 gesunken. Grund für Ladenschliessungen der selbständigen Detaillisten seien oft Nachfolgeprobleme oder anstehende Investitionen, führe Hirsig vor den Medien aus.

Der Umsatzrückgang in diesem Bereich vermag den Erfolg von Volg aber nicht zu trüben. Zwar spürt die Volg Konsumwaren AG, also jenes Unternehmens im Volg-Verbund, über das Handel, Logistik und Marketing abgewickelt wird, den allgemeinen Preisdruck. Der Bruttogewinn – von Volg Betriebsertrag genannt – ging trotz höherem Verkaufserlös nämlich um 0,8 Prozent auf 136,7 Millionen Franken zurück. Dank einer besseren Effizienz in der Logistik und tieferen Informatikkosten resultiert aber unter dem Strich dennoch ein höherer Jahresgewinn. Konkret stieg dieser um 7,3 Prozent auf 6,5 Millionen Franken. (awp/mc/ps)

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