Von Roll kehrt nach Vorjahreseinbruch wieder in Gewinnzone zurück
Breitenbach – Der Industriekonzern Von Roll hat sich in den ersten sechs Monaten 2021 vom Corona-Einbruch des letzten Jahres erholt und ist in die Gewinnzone zurückgekehrt. Zwar sank der Umsatz von Januar bis Ende Juni auf 108,6 Millionen Franken nach 119,5 Millionen vor einem Jahr.
Ohne Währungseffekte und unter Berücksichtigung der Veränderungen im Konsolidierungskreis wäre der Umsatz aber um 6,9 Prozent gestiegen, wie Von Roll am Dienstag in einem Communiqué bekannt gab. «Die seit Jahresbeginn massiv gestiegenen Rohstoff- und Logistikkosten konnten wir überwiegend an den Markt weiterreichen.»
Das Betriebsergebnis (EBIT) erreichte mit 14,0 Millionen Franken wieder die schwarzen Zahlen. Die EBIT-Marge betrug 12,9 Prozent. Im Vorjahr hatte das Unternehmen wegen der Coronakrise und Kosten für Werksschliessungen in Frankreich einen Verlust von 10,9 Millionen Franken erlitten.
Liegenschaftsverkäufe treiben Ergebnis hoch
Nun gab es positive Sondereffekte einerseits aus dem Verkauf von betrieblich genutzten Liegenschaften in Höhe von 6,7 Millionen und andererseits aus der Veräusserung der Beteiligung des im Vorjahr aufgegebenen französischen Drahtwerks in Höhe von 1,4 Millionen Franken. Bereinigt um diese Effekte hätte Von Roll im ersten Halbjahr 2021 eine EBIT-Marge von 5,5 Prozent erzielt.
Unter dem Strich erzielte Von Roll wieder einen Halbjahresgewinn von 26,3 Millionen Franken nach einem Verlust von 15,0 Millionen Franken im ersten Semester 2020. Die Veräusserung der nicht betrieblich genutzten Liegenschaften in der Schweiz spülte einen einmaligen Gewinn von 12,9 Millionen Franken in die Kasse.
Der Bestelleingang erhöhte sich um 15,0 Prozent auf 123,9 Millionen Franken.
Starke Nachfrage erwartet
«Hinter uns liegt eine mehrjährige Restrukturierung, die neben der Trennung von unprofitablen Geschäftseinheiten, die Steigerung der Produktivität, die Modernisierung unserer Produkte und Managementsysteme als auch die Wiederherstellung der Finanzkraft umfasste», heisst es im Halbjahresbericht.
Mit der im vergangenen Jahr abgeschlossenen letzten Sanierungsphase der mehrjährigen Restrukturierung verfüge der Konzern nun über ein starkes und konkurrenzfähiges Fundament. Dieses biete die Plattform für zukünftiges Wachstum und den Eintritt in neue Geschäftsfelder, so das Unternehmen.
«Für das zweite Halbjahr 2021 gehen wir von einer anhaltend starken Nachfrage aus und erwarten positive Resonanz aus laufenden Ausschreibungen für wichtige Grossprojekte.» (awp/mc/ps)