Achim Klotz, CEO Von Roll Holding. (Foto: Von Roll)
Au / Wädenswil – Die Von Roll-Gruppe besinnt sich auf das Kerngeschäft und will in Zukunftsmärkte investieren. Ausserdem plant das Unternehmen Massnahmen zur Fixkostenreduktion. Dazu gehört auch ein weltweiter Stellenabbau und die Verlagerung von Produktionseinheiten.
Von Roll will sich auf das Kerngeschäft der Elektroisolation und auf Zukunftsmärkte wie etwa die Elektromobilität konzentrieren. Darum wurden Werke modernisiert und Investitionen getätigt. Gleichzeitig werden aber Abläufe gestrafft und die Organisation verschlankt.
Auch die globale Führungsstruktur wird vereinfacht, teilt das Unternehmen am Dienstag mit. So sollen die jährlichen Fixkosten um mehr als 18 Mio CHF reduziert werden. Für Investitionen sollen im laufenden Geschäftsjahr 30 Mio CHF aufgewendet werden.
50 Stellen fallen in der Schweiz weg
In diesem Zusammenhang ist geplant, bis zu 160 Stellen abzubauen, davon rund 50 in der Schweiz. Die betroffenen Standorte hätten ein Konsultationsverfahren eingeleitet; respektive würden dies tun. Von Roll beschäftigt weltweit an rund 30 Standorten rund 2000 Mitarbeiter.
Die Kosten für die Restrukturierung schätzt das Unternehmen auf 8 Mio CHF. Der geplante Stellenabbau soll bereits im Geschäftsjahr 2016 etwa 4 Mio CHF einsparen.
Von Roll hat im vergangenen Geschäftsjahr ein happiges Defizit von fast 35 Mio CHF geschrieben. Seit 2008 hat Von Roll mit einer Ausnahme im Jahr 2011 nur Verluste gemacht.
Kursfeuerwerk
Der Befreiungsschlag des Industriekonzerns löst an der Börse frenetischen Applaus aus: Die Von-Roll-Aktien notieren um 09.20 Uhr satte 19% höher auf 0,69 CHF. Allerdings liegt das Jahreshoch von 99 Rappen vom März immer noch in weiter Ferne und wer seit dem Jahr 2008 in Von Roll investiert ist, damals notierten die Papiere noch bei über 12 CHF, dem ist der heutige Kurssprung nur ein schwacher Trost. (awp/mc/upd/ps)