Zürich – Im Schweizer Stellenmarkt ist im zweiten Quartal die im Frühjahr noch spürbare Wachstumsdynamik komplett verschwunden. Das Stellenangebot hat sich gegenüber dem Vorquartal laut Adecco Swiss Job Market Index (ASJMI) praktisch nicht verändert.
Das grosse Wachstum des ersten Quartals 2011 (+15%) ist weg: Mit einem Plus von noch 1% blieb der ASJMI im zweiten Quartal praktische unverändert. Im Vergleich zum Vorjahr liegt das Stellenvolumen zurzeit jedoch immer noch um 20% höher und «nur» 5% unter dem bisherigen Höchstwert von Juni 2008, wie der Personalvermittler Adecco am Donnerstag mitteilte.
Rückläufige Nachfrage in der Genferseeregion
In den verschieden geografischen Räumen verlief die Entwicklung im zweiten Quartal unterschiedlich. Während die Genferseeregion laut den Angaben nach der überdurchschnittlichen Stellenmarktentwicklung im Vorquartal im zweiten Quartal einen Rückgang um 13% verzeichnete, wuchs die Personalnachfrage im Espace Mitteland (+9%) und in der Zentralschweiz (+7%). Im Espace Mittelland sei der Zuwachs besonders durch die positive Nachfrage im Gesundheitswesen bedingt, in der Zentralschweiz habe vor allem der Handel zum Wachstum beigetragen, heisst es.
Kaderstellen weiter im Aufwind
Nach Berufsgruppen sind die Kaderstellen weiter im Aufwind, Gastgewerbe- und Administration-Jobs indessen deutlich rückläufig: Das Angebot an Stellen mit Abteilungs-, Filial- und Projektleiterfunktion ist im dritten Quartal um 3% gestiegen, das Stellenvolumina der Gruppen «Büro und Verwaltung» um 17% und «Gastgewerbe und persönliche Dienstleistungen» um 15% gesunken.
Viele Stellenmarktakteure verunsichert
Der Gesamteindruck des ASJMI für das zweite Quartal sei uneinheitlich und widersprüchlich. «Die Entwicklung und der jähe Verlust der Wachstumsdynamik lassen darauf schliessen, dass die aktuellen Diskussionen rund um den Euro und die Weltwirtschaftlage viele Stellenmarktakteure verunsichert haben», kommentiert Adecco. Der ASJMI wird von Adecco gemeinsam mit der Universität Zürich erhoben. Er ist eine Messgrösse für den Schweizer Gesamtstellenmarkt in Internet und Presse. (awp/mc/ps)