Sursee – Der Unterwäsche- und Lingerie-Hersteller Calida ist 2024 in die Gewinnzone zurückgekehrt. Unter dem Strich blieb ein Plus von 14,9 Millionen Franken nach einem happigen Verlust von 66,5 Millionen im Jahr davor. Profitiert hat das Unternehmen vor allem vom Verkauf der Outdoor-Möbelmarke Lafuma Mobilier.
Der Gesamtumsatz der fortgeführten Bereiche sank um 10,1 Prozent auf 231,0 Millionen Franken, wie Calida am Freitag mitteilte. Sowohl die Kernmarke Calida, die Lingerie-Marke Aubade und noch stärker die sich im Umbau befindliche US-Tochter Cosabella büssten an Umsatz ein.
Der Umsatzrückgang hatte sich abgezeichnet. In den wichtigen Absatzmärkten Deutschland und Frankreich war die Konsumentenstimmung getrübt. Der Rückgang war jedoch grösser als von Analysten erwartet. Gemäss Calida lief vor allem das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft harzig.
Besser lief es im Online-Handel. Der digitale Umsatzanteil stieg auf 33,7 Prozent, verglichen mit 30,8 Prozent im Vorjahr.
Calida sprach von einem «insgesamt zufriedenstellenden» Ergebnis. Die Kernmarken böten «attraktive Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten», teile die Gruppe mit. Es sei eine herausfordernde Zeit gewesen, man sei aber zuversichtlich, dass sich die getroffenen strategischen Weichenstellungen im laufenden Jahr verstärkt zum Tragen kommen.
Etwas mehr Geld für Aktionäre
Im Vorjahr war das Ergebnis stark durch Wertberichtigungen bei Cosabella, Abwicklungskosten beim eingestellten Onlineshop Onmyskin Verlusten durch den nicht mehr fortgeführten Geschäftsbereich Erlich Textil stark belastet. Nun stieg das Betriebsergebnis (EBIT) wieder auf 4,0 Millionen Franken nach einem Verlust von 40,2 Millionen Franken im Jahr 2023.
Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 2,8 Prozent nach 4,2 Prozent im Vorjahr. Mittelfristig strebt Calida eine Marge von 10 Prozent an.
Für die Aktionäre soll trotzdem etwas mehr herausspringen. Die Dividende wird auf 0,66 Franken pro Aktie festgesetzt. Dabei handelt es sich um eine Sachdividende von 0,43 Franken je Aktie und die Verrechnungssteuer von 0,23 Franken pro Aktie. Im Vorjahr war die Dividende auf 0,60 Franken pro Aktie halbiert worden.
Thomas Stöckli wird neuer CEO
Ab dem 1. Juni 2025 wird Thomas Stöcklin als CEO die Geschicke des Unterwäsche- und Lingerie-Herstellers lenken. Stöcklin ist kein Unbekannter bei Calida: Er arbeitete während insgesamt 13 Jahren für das Unternehmen – zuletzt als Finanzchef. Aktuell ist er CFO bei Manor.
Der exekutive Verwaltungsratspräsident Felix Sulzberger gibt derweil die operative Führung per 31. Mai 2025 ab. Er wird sich laut dem Communiqué anlässlich der Generalversammlung in nicht exekutiver Funktion als Verwaltungsratspräsident zur Verfügung stellen.
Zudem hat sich Gregor Greber entschieden, an der kommenden Generalversammlung nicht für eine weitere Amtsperiode zur Verfügung zu stehen. Er war seit 2020 Teil des Gremiums. Neu in den Verwaltungsrat einziehen soll dafür Andrea Sieber, sie ist Partnerin bei der Anwaltskanzlei MLL Legal AG. (awp/mc/ps)