Silvan Meier, Konzernchef und VRP Walter Meier AG.
Zürich – Der Klimatechnikkonzern Walter Meier ist im Geschäftsjahr 2015 erneut geschrumpft. Nebst der Verkleinerung wegen des Verkaufs der Sparte Fertigungslösungen haben auch die rückläufigen Märkte den Umsatz belastet. Dazu haben Verluste aus Absicherungsgeschäften auf den Euro das Ergebnis markant nach unten gedrückt. Das Unternehmen sieht nun den vor Jahren eingeleiteten Fokussierungsprozess abgeschlossen und auch auf organischer Ebene sollte es gemäss den Prognosen nicht mehr weiter nach unten gehen.
Nach dem im Dezember erfolgten Verkauf der Fertigungstechnik ist Walter Meier lediglich noch auf den Klimabereich ausgerichtet. Der ausgewiesene Umsatz für das Geschäftsjahr 2015 ging insgesamt um 9,4% auf 283,7 Mio CHF zurück. Darin enthalten sind noch 43,0 Mio für den zuletzt verkauften Bereich. Im weitergeführten Geschäft ergab sich ein Umsatzminus von 5,2% auf 240,7 Mio CHF, wie das Unternehmen mitteilte. Hauptgrund für diesen Rückgang waren ein rückläufiges Sanierungsgeschäft sowie währungsbedingte Zusatzrabatte an die Kunden.
Fokussierung abgeschlossen
«Wir sind nun so aufgestellt, wie wir uns das vorgestellt haben», sagte Silvan Meier gegenüber AWP am Rande der Bilanzmedienkonferenz auf die Frage, ob mit den Neuausrichtungen und Abspaltungen der vergangenen Jahre nun Schluss sei. Walter Meier sieht sich nach der Konzentration auf die Klimatechnik in der Schweiz als einzigen Anbieter, welcher alle Produkte und Lösungen auf der Temperaturachse anbietet, wie der designierte neue CEO Martin Kaufmann vor den Medien erläuterte.
Der EBIT und der Reingewinn brachen um mehr als die Hälfte auf 11,8 Mio bzw. 9,5 Mio CHF ein. Die Fixierung des Euro-Wechselkurses für die geplanten Einkäufe im Euro-Raum hat zu einer einmaligen Belastung des operativen Ergebnisses von 8,2 Mio geführt. Um diesen Effekt bereinigt hätte sich eine EBIT-Marge von 7,4% ergeben, nach 7,7% im Vorjahr.
Für das weitergeführte Geschäft mit der Klimatechnik beziffert Walter Meier den EBIT auf 9,6 Mio und den Reingewinn auf 7,4 Mio CHF. Ohne die genannten Effekte aus der Fixierung des Euro-Wechselkurses hätte dieses Geschäft einen bereinigten EBIT von 13,0 Mio sowie einen Reingewinn von 17,8 Mio CHF erreicht.
Hohe Dividende gemessen am EPS
Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag bei 1,78 CHF, ausgewiesen bei 1,30 CHF. Dennoch soll die Dividende lediglich auf 2,00 von 2,50 CHF je Papier reduziert werden, wie bereits im Dezember bekanntgegeben wurde. Dass mit einer Ausschüttungsquote von über 150% die Substanz des Unternehmens ausgehöhlt werde, verneinte Silvan Meier gegenüber AWP. Die Ausschüttung der diesjährigen Dividende sei kein Problem. «Wir haben einen guten operativen Cashflow erwirtschaftet und auch die Bilanz sieht gut aus.»
Für das Geschäftsjahr 2016 geht das Unternehmen nach dem schwachen Jahr 2015 wieder von steigenden Kennzahlen aus. «Wir erwarten für 2016 eine flache bis moderat positive Umsatzentwicklung», sagte Martin Kaufmann. «Im Januar und Februar lagen die Umsätze leicht über Vorjahr.»
Mit Blick auf die Gewinnziffern meinte er, dass sowohl der operative Gewinn als auch der Reingewinn 2016 um mindestens 10% steigen sollten. Als Vergleichsbasis gelten die um die Sondereffekte bereinigten Werte im fortgeführten Geschäft. So sollte eine Dividende von 2 CHF je Aktie erwirtschaftet werden, erklärte Kaufmann.
Einerseits sollten sich die Währungsturbulenzen im Markt beruhigen, und andererseits würden in den kommenden Monaten diverse Massnahmen zur Verbesserung der operativen Effizienz umgesetzt, wurde der verhaltene Optimismus begründet. Unter anderem wird dabei auf die Eröffnung eines neuen Dienstleistungs-Centers in Nebikon verwiesen.
An der Börse gaben Walter Meier am Mittwoch 0,4% auf 35,05 CHF nach und fielen damit weniger als der Gesamtmarkt zurück (SPI: -1,5%). (awp/mc/upd/ps)