Basel – Die Warteck Invest AG hat 2010 den Reingewinn dank dem Verkauf von Liegenschaften deutlich verbessert. Davon profitieren auch die Aktionäre. Der Verwaltungsrat wird an der GV eine höhere Dividende beantragen. Fürs angelaufenen Geschäftsjahr zeigt sich das Management optimistisch. Die Ertragskraft des Unternehmens soll mit Zukäufen und Bestandsinvestitionen weiter gestärkt werden.
Im vergangenen Geschäftsjahr erhöhte sich der Reingewinn um 18,1% auf 14,4 Mio CHF. Dabei profitierte Warteck vom übrigen Ergebnis, welches im Berichtsjahr auf 6,1 Mio CHF anstieg. Dies sei zur Hauptsache auf Gewinne aus dem Verkauf von Liegenschaften zurückzuführen, teilte die Immobiliengesellschaft am Freitag mit. Der Betriebsgewinn (EBIT) sank hingegen um 6,2% auf 20,0 Mio CHF. Die Marge lag bei 72,1%. Die periodische Neubewertung führte zu einer Netto-Aufwertung des Liegenschaftsbestandes um 0,8 Mio CHF. Ohne Neubewertungseffekt (NB) lag der EBIT bei 19,2 Mio CHF oder 3,0% tiefer als im Vorjahr. Die entsprechende Marge lag bei 69,5%. Der Konzerngewinn exkl. NB stieg um 26,4% auf 13,9 Mio CHF.
Mietzinseinnahmen auf Vorjahresniveau
Trotz grösserer verkaufsbedingter Abgänge konnte Warteck die Mietzinseinnahmen dank Zukäufen und neuen Einnahmen aus fertig gestellten Projekten auf Vorjahresniveau halten. Die Netto-Mieterträge lagen mit 26,9 Mio CHF auf Vorjahreshöhe. Insgesamt hat die Gesellschaft Immobilien im Marktwert von 48 Mio CHF verkauft. Darunter auch die Liegenschaften am Riehenring in Basel mit dem darauf vorgesehenen Hochhausprojekt. Diese Devestition hat Warteck durch Zukäufe von vier Liegenschaften in St. Gallen, Solothurn und Aargau mit einem Marktwert von insgesamt 69 Mio CHF mehr als kompensiert.
Geografische Diversifikation erhöht
Zudem konnte das Unternehmen damit die geografische Diversifikation erhöhen. Die Bedeutung der beiden Investitionsschwerpunkte Basel-Nordwestschweiz und Zürich-Zug habe dadurch auf etwas abgenommen, heisst es. Die Nettorendite auf die Anlageliegenschaften betrug 5,06 (5,29)%. Die Leistung, die auch den Neubewertungseffekt berücksichtige, habe einen Wert von 5,09 (5,52)% erreicht, heisst es weiter. Die Leerstandsquote konnte per Stichtag auf 2,8% gesenkt werden, nach 3,3% im Vorjahr. Damit liegt die Quote bei Warteck deutlich unter dem Branchendurchschnitt.
Zinsänderungsrisiko «gut abgesichert»
Als grösster Kostenblock kommen den Fremdkapitalzinsen hohe Bedeutung zu. Warteck beurteilt das Zinsänderungsrisiko aber als gut abgesichert. Der durchschnittlich bezahlte Zinssatz für Fremdkapital lag im Berichtsjahr bei 3,09 (3,17)%. Gleichzeitig konnte die kapitalgewichtete Restlaufzeit für Kredite auf sechs Jahre erhöht werden. Der Marktwert des Portfolios lag per Ende 2010 bei 492,7 Mio CHF, was gegenüber dem Vorjahreswert von 465,1 Mio eine Zunahme um 5,9% bedeutet. Die Eigenkapitalquote lag bei 40,8% nach 42,6% im Vorjahr. Vom guten Jahresergebnis werden auch die Aktionäre der Gesellschaft profitieren. Der Verwaltungsrat wird an der Generalversammlung eine höhere Dividende von 67 (65) CHF beantragen.
Änderungen im VR
Zudem wird Verwaltungsrat Reto Cina auf die kommende Aktionärsversammlung aus dem Gremium ausscheiden. Er verzichte auf eine Wiederwahl, heisst es. Als Nachfolger wird den Aktionären Marcel Rohner vorgeschlagen. Rohner war von 2002 bis 2009 Mitglied der Konzernleitung der UBS und von 2007 bis 2009 CEO der Grossbank. Für das laufende Geschäftsjahr 2011 zeigt sich das Management optimistisch. Mit einer hypothekarischen Belehnung von zur Zeit 51% könne das Immobilien-Portfolio mit der gegebenen Kapitalstruktur substantiell um gut 100 Mio CHF ausgebaut werden, bis die in der Strategie festgelegte Fremdkapitalgrenze von 60% erreicht sei, schreibt Warteck. Es sei vorgesehen, durch weitere Zukäufe und Investitionen in den Bestand die Ertragskraft der Gesellschaft weiter zu stärken. (awp/mc/ps)