Basel – Was motiviert schweizweit jährlich 400’000 Personenhaushalte ihr gesamtes Hab und Gut in Kisten zu packen und umzuziehen? Baloise-Tochterunternehmen «MOVU» befragte über die letzten Monate 5’265 Kunden und analysierte Daten aus 62’000 Offertenanfragen in anonymisierter Form. Daraus entstand eine repräsentative Studie über das Umzugsverhalten der Schweizer Bevölkerung. Ein besonderes Augenmerk galt dabei den kantonalen Unterschieden, bzw. den Unterschieden zwischen Stadt und Land.
Wenn die schweizweit grösste Umzugsplattform ihre Daten auswertet, entsteht ein sehr spannendes Abbild der Umzugssituation in der Schweiz. So ging MOVU der Frage nach, was Schweizer grundsätzlich dazu bewegt, aus dem trauten Heim wegzuziehen. In der Mehrheit der Fälle ist ein erfreulicher Grund die Motivation hinter einem Umzug: eine grössere Wohnung, der Zusammenzug mit dem Partner oder ein Jobwechsel. In einem geringeren Umfang folgen auch unglücklichere Gründe wie die Trennung vom Partner, einem Todesfall oder der Einzug ins Altersheim.
Kosten: Umzug ist nicht gleich Umzug
Dass ein Umzug nicht immer ganz günstig ist, zeigt dass rund die Hälfte aller Umzüge zwischen CHF 1’500-3’000 kostet. Das Besondere daran ist, dass Personen aus der Deutschschweiz scheinbar mehr Geld für den Umzug ausgeben als Personen aus der Romandie. Dabei sind die Zuger hinsichtlich Umzugskosten die Spitzenreiter: Im Durchschnitt geben sie mehr als CHF 2’000.- pro Umzug aus. Dagegen sind die Genfer mit CHF 1’500 umzugstechnisch am günstigsten unterwegs. Vergleicht man auf Basis der jeweiligen Anzahl Zimmer, die gezügelt werden müssen, so zahlt ein Deutschschweizer bis zu 23% mehr für dieselbe Zimmeranzahl als eine Person aus der Romandie.
Planung ist der halbe Umzug?
Gemäss der Studie liegen bei 42% der Umziehenden 30 Tage oder weniger zwischen Planungsbeginn und Umzugstag. Nicht so bei den Thurgauern. Diese planen schweizweit am meisten Voraus und beginnen bereits 60 Tage vor Umzug mit den Vorbereitungen. Damit planen Thurgauer doppelt so viel Zeit ein wie Genfer, welche schweizweit die kürzeste Vorlaufszeit aufweisen. Unterschiede bestehen auch zwischen Stadt und Land: so dauern Umzüge auf dem Land in der Planung im Schnitt 12 Tage länger als Umzüge innerhalb von Städten.
Sportbegeisterte, Musikfreunde, Reinliche und Nachwuchsfreudige
Überaus spannend sind auch die besonderen Gegenstände, die je nach Kanton mit Vorliebe umgezogen werden. So werden die meisten Sportgeräte (wie Velos, Skis, Surfbretter und Hantelbänke) in den Kantonen Solothurn, Zug und Thurgau gezügelt. Dafür werden nirgends so viele Waschmaschinen wie in Genf, Neuenburg und dem Wallis umgezogen. Bern und Graubünden punkten dafür mit Babyartikel, welche den Weg ins neue Heim finden. Am musikalischsten unter den Schweizern sind die Baselbieter, Genfer und Basler, welche bei Umzügen die meisten Musikinstrumente mittransportieren lassen.
Die Schweizer, ein Mietvolk
Nach erfolgter Auswertung konnte die Tendenz der Schweizer Bevölkerung zum Mieten bestätigt werden. Der überwiegende Teil der Schweizer wohnen in Mietobjekten: So sind in der Deutschschweiz 84% aller Umziehenden Mieter. In der Romandie ist der Anteil der umziehenden Eigentümer etwas höher. Dennoch bewohnen Dreiviertel aller Umziehenden ein Mietobjekt. Unabhängig von Miete oder Eigentum werden übrigens pro Umzug von einer Familie im Durchschnitt 31 Kartons gepackt, von einer Einzelperson durchschnittlich 19. (Baloise/mc/ps)