Weatherford mit Verlust und weniger Umsatz im 4. Quartal

Weatherford mit Verlust und weniger Umsatz im 4. Quartal

(Foto: Weatherford)

Zürich – Weatherford hat im vierten Quartal 2013 weniger Umsatz erwirtschaftet und deutlich höhere Verluste eingefahren als im Vorjahr. Das Erdöl-Serviceunternehmen will sich daher künftig auf das Kerngeschäft konzentrieren und plant den Ausverkauf einiger Sparten, 7’000 Mitarbeiter sollen zudem bis zum Sommer das Unternehmen verlassen. Für 2014 erwartet Weatherford ein Umsatzwachstum in allen Regionen ausser Lateinamerika.

Im abgelaufenen vierten Quartal ging der Umsatz deutlich auf 3,74 Mrd USD von 4,06 Mrd USD im Vorjahreszeitraum zurück, wie das Unternehmen in der Nacht auf Mittwoch mitteilte. Der Betriebsgewinn für das vierte Quartal wird mit -50 Mio USD und das Reinergebnis nach Minderheiten mit -271 Mio USD ausgewiesen, dies nach +245 Mio bzw. -122 Mio USD im Vorjahr. Damit resultierte ein Verlust pro Aktie von 0,35 USD nach einem Verlust von 0,16 USD 2012.

Weatherford hatte seine Guidance für das vierte Quartal bereits Ende Januar herabgesetzt und rechnete damals noch mit einem Gewinn pro Aktie in der Spanne von 0,05 bis 0,08 USD, was nun klar verpasst wurde. Im dritten Quartal 2014 hatte das Unternehmen noch einen Gewinn je Aktie von 0,23 USD erzielt.

Nach Regionen sank der Umsatz im Vergleich zum vierten Quartal 2012 im Kernabsatzgebiet Nordamerika um 7% auf 1,57 Mrd USD und in der Region Mittlerer Osten/Nordafrika/Asien um 4% auf 821 Mio USD. Der regionale Umsatz in Lateinamerika summierte sich auf 657 Mio USD, was einem Rückgang gar um 23% entspricht. In Europa/Westafrika hingegen legte der Umsatz um 3% auf 688 Mio USD zu.

Mängel in der Buchhaltung laut CEO beseitigt
Zum einen habe das Unternehmen mit extremen Wetterbedingungen in Nordamerika, Russland sowie in der Nordsee zu kämpfen gehabt, hiess es. Zusätzlich belasteten Betriebsstörungen im Nahen Osten, Kapitaldisziplin in Lateinamerika sowie eine höhere Steuerrate als sonst von 45%.

Belastet wurde das Unternehmen auch noch im Zusammenhang mit alten Pauschalverträgen im Irak, welche gemäss den Erwartungen von Weatherford 2014 auslaufen dürften, sowie Abschreibungen in Venezuela. Weatherford hatte bereits 2012 mit der starken Abwertung der Währung in dem südamerikanischen Land zu kämpfen.

Nach dem enttäuschenden Ergebnis sei das Unternehmen jetzt auf dem Weg in eine schlankere, schuldenfreie Organisation, lässt sich CEO Bernard Duroc-Danner in der Mitteilung zitieren. In den vergangenen Jahren sei man damit beschäftigt gewesen, behördliche Untersuchungen zu überstehen und die Schwächen des internen Rechnungswesen zu beseitigen. Das habe Weatherford nun hinter sich gebracht.

Betrachtet man das Gesamtjahr 2013, belief sich der Umsatz auf 15,26 Mrd USD, was nahezu dem Vorjahreswert entspricht. Der operative Gewinn konnte auf 523 Mio USD von 298 Mio gesteigert werden. Der Reinverlust reduzierte sich auf 345 Mio von 778 Mio.

Erwarteter Gewinn pro Aktie von bis zu 1,20 USD bestätigt
2014 will sich das Unternehmen auf das Kerngeschäft Bohranlagen, Gütebewertung der Bohrlöcher sowie Fördersystemantriebe – konzentrieren. Die vier Bereiche Pipeline-Dienstleistungen, Testdienstleitungen, Bohrspülungen sowie Bohrlochköpfe sollen bis Ende 2014 verkauft werden. Ausserdem soll es entweder im vierten Quartal 2014 oder im ersten Quartal 2015 zu einem Spin off des Geschäfts mit Landbohranlagen kommen. Die Mittel sollen in den Schuldenabbau fliessen.

Auch der Personalbestand fällt den Sparmassnahmen zum Opfer: Bis zum Sommer sollen weltweit 7’000 Mitarbeiter gekürzt werden, wie bereits im Januar bekanntgegeben wurde. 500 Mio USD sollen damit 2014 eingespart werden.

Für 2014 erwartet Weatherford einen Umsatzwachstum in allen Regionen ausser Lateinamerika. Die Ende Januar bekanntgegebene Guidance wurde bestätigt: Das Unternehmen erwartet für das laufende Jahr einen Gewinn pro Aktie von 1,10 bis 1,20 USD.

Die Weatherford-Aktien sind im frühen Handel gesucht. Gegen 9.30 Uhr steigen die Papiere um 3,3% auf 14,25 CHF, während der Gesamtmarkt – gemessen am SPI – um 0,37% verliert. (awp/mc/ps)

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