Weatherford schreibt Rekordumsatz im Quartal
Zürich – Die Weatherford International AG hat den Umsatz im vierten Quartal 2010 um 20% gegenüber dem Vorjahr auf 2’900,8 Mio USD gesteigert. Im Gesamtjahr 2010 stieg der Umsatz um rund 16 Prozent auf 10’211 Mio USD. Der Umsatz zum vierten Quartal 2010 sei der höchste in der Geschichte des Unternehmens gewesen.
Es seien die höchste Wachstumsraten seit langem verzeichnet werden, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag. Der Betriebsgewinn stieg auf 286,3 (89,8) Mio USD und der Reinverlust erhöhte sich auf 53,8 Mio USD nach einem Verlust von 30,4 Mio USD im Vorjahreszeitraum, wie das Erdölservice-Unternehmen am Dienstag mitteilt. Das negative Ergebnis resultierte aus einem nachsteuerlichen Verlust von 210 Mio USD. Diesen Ausgeklammert ergibt sich ein dem Unternehmen zurechenbarer Gewinn (Non-GAAP) von 156 Mio USD.
Restrukturierungskosten
Der nachsteuerliche Verlust habe sich dabei hauptsächlich aus der Migration des Bereiches Lateinamerika aus der US-Holdingstruktur und der damit zusammenhängenden Steuerrestrukturierung ergeben. Diese zeichnete immerhin für 158 Mio USD Buchverlust verantwortlich. Weitere Kostenpunkte seien die Zahlung von 34 Mio USD für Bondprämien und eine Reservenbildung von 21 Mio USD gegen ausstehende Forderungen Venezuelas gewesen. Ebenfalls seien Restrukturierungskosten von 12 Mio USD angefallen, während die Neubewertung des Fair Values der TNK-BP Put-Option einen nachsteuerlichen Gewinn von 15 Mio USD ergeben habe.
Nordamerika-Umsatz schnellt um 70% nach oben
Nach Regionen aufgeteilt stieg der Umsatz in Nordamerika um 70% auf 1’253 Mio USD. Für die markante Steigerung hätten vor allem kontinuierliche Zugewinne im landgestützten US-Geschäft und eine robuste Nachfrage im Kanada-Geschäft gesorgt, während die reduzierten Aktivitäten im Golf von Mexiko einen negativen Einfluss auf das Ergebnis hatten. Im Mittleren Osten/Nordafrika/Asien stieg der Umsatz um 15% auf 681 Mio USD. Während sich hier das Geschäft in Algerien, Irak und China vorteilhaft entwickelt hat, litt die Profitabilität der Region unter den schlechten Wetterbedingungen in Australien.
Umsatzrückgang in Lateinamerika
In Europa/Westafrika konnte ein Umsatzwachstum von 10% auf 524 Mio USD verzeichnet werden, hauptsächlich aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung in Grossbritannien. Lateinamerika war die einzige Region, in welcher im Berichtszeitraum ein Umsatzrückgang von 28% auf 442 Mio USD hingenommen werden musste. für den Rückgang ist vor allem die hohe Vergleichsbasis des Vorjahres verantwortlich, da im Vergleich zum Vorquartal ein Wachstum von 31% resultiert hat. Hier habe sich vor allem das Geschäft in Brasilien und Kolumbien positiv entwickelt.
Magerer Jahresgewinn
Gesehen auf das Gesamtjahr verzeichnete Weatherford einen Umsatz von 10’211 (8’826) Mio USD, dies entspricht einer Steigerung von 16%. Auf Stufe EBIT konnte das Ergebnis auf 784,7 (703,9) Mio USD gesteigert werden. Beim Reingewinn erzielte das Unternehmen 24,5 Mio USD, nachdem im Vorjahr ein Reingewinn von 253,8 Mio USD erzielt worden war. Nach wie vor hoch bleibt die Nettoverschuldung des Unternehmens. Sie stieg in der Berichtsperiode um 23 Mio USD auf insgesamt 6’249,6 Mio USD per Ende Dezember 2010.
Eigenerwartungen nicht ganz erfüllt
Der Ausblick eines EPS von 0,23 USD im vierten Quartal, welchen das Unternehmen anlässlich der Präsentation der Drittquartalszahlen 2010 gab, wurde nicht ganz erreicht. Bereinigt um nachsteuerliche Verluste betrug der EPS 0,21 USD. Für das erste Quartal 2011 erwartet Weatherford neu einen EPS von 0,27 USD und für das Gesamtjahr 2011 einen EPS von 1,30 USD. Das Geschäft dürfte sich 2011 positiv entwickeln und das Branchenwachstum dürfte sich 2012 noch beschleunigen, ist das Unternehmen überzeugt. (awp/mc/ps/09)