Basel – Die Interpharma-Firmen investierten in der Schweiz 2013 über sechs Milliarden Franken in Forschung und Entwicklung (F&E). Das ist fast das Dreifache ihres Umsatzes in der Schweiz. Während die F&E-Investitionen zugenommen haben, ist der Medikamentenmarkt im Vergleich zum Vorjahr um 0.1% auf 5.077 Milliarden geschrumpft. Diese und weitere Informationen sind in der 21. Auflage des statistischen Standardwerks «Pharma-Markt Schweiz 2014» zu finden.
Die hohen finanziellen Investitionen in den Forschungsplatz Schweiz belegen die Bedeutung des Standorts und zeugen vom treibenden Innovationsgedanken innerhalb der Firmen. Zusätzlich zu den F&E-Ausgaben investierten die Interpharma-Firmen in der Schweiz über eine Milliarde Franken in Anlagen wie technische Geräte, Maschinen, Gebäude- und Betriebsausstattung. Beides schlägt sich in einem grossen Personalbestand nieder. Damit ist die Pharmaindustrie ein tragender Pfeiler der schweizerischen Volkswirtschaft.
Rückläufiger Medikamentenmarkt, hohe Forschungsinvestitionen dank Exporten
Der Medikamentenmarkt Schweiz nahm 2013 im Vergleich zum Vorjahr um 0.1% auf 5.077 Milliarden ab. 2012 wurde noch ein Wachstum von 2.2% verzeichnet. Dass es trotz der weiteren Bevölkerungszunahme, dem wachsenden Anteil der älteren Generation sowie der erweiterten Medikamentenpalette zu einem wertmässigen Rückgang kam, ist auf Preissenkungsmassnahmen insbesondere bei den patentgeschützten Medikamenten, auf die Förderung des Preiswettbewerbs im patentfreien Bereich und als Folge davon ein starkes Generikawachstum zurückzuführen.
Die grossen F&E-Investitionen sind nur dank dem hohen Exportvolumen der Pharmaindustrie möglich. 2013 nahmen die Exporte gegenüber dem Vorjahr um 3.6% zu und beliefen sich auf über 66 Milliarden Franken. Sie machten fast ein Drittel des Exportvolumens der Schweiz aus. Seit 1990 haben sich die Schweizer Pharmaexporte fast verachtfacht. Die Pharmabranche hat damit das Wirtschaftswachstum in der Schweiz massgeblich beeinflusst. Der Exportüberschuss für pharmazeutische Produkte nahm im Vorjahresvergleich ebenfalls zu und betrug 37.2 Milliarden Franken. Der wichtigste Exportmarkt für pharmazeutische Produkte ist weiterhin Europa.
Immer weniger klinische Studien
Die Zahl der durchgeführten klinischen Studien ist ein Indikator für die Attraktivität eines Forschungsstandorts. In den letzten zehn Jahren ist es in der Schweiz zu einer deutlichen Abnahme der klinischen Forschung gekommen. Seit 2004 hat sich die Zahl klinischer Versuche (Phase I bis IV) beinahe halbiert auf total 205 im Jahr 2013. Um dieser Abnahme entgegenzuwirken, enthält der vom Bundesrat verabschiedete Masterplan zur Stärkung der biomedizinischen Forschung wichtige Massnahmen. Unter anderem soll die Ausbildungsqualität der Ärzteschaft in der klinischen Forschung an Universitäten und Spitälern erhöht werden. Zudem legt das neue Humanforschungsgesetz die Grundlage für effizientere Bewilligungsverfahren für klinische Versuche bei den Ethikkommissionen.
Weitere Informationen und die grafischen Darstellungen aus der Publikation «Pharma-Markt Schweiz 2014» sind auf der Interpharma-Website www.interpharma.ch unter «Fakten und Statistiken» zu finden. Die Broschüre kann als Publikation gratis bezogen werden. (Interpharma/ots/mc/ps)