Weiterhin starkes Wachstum der Stellenausschreibungen
Zürich – Schweizer Unternehmen haben im 2. Quartal 2019 9% mehr Stellen aus als noch im Vorjahr. Dies zeigt der Adecco Group Swiss Job Market Index des Stellenmarkt-Monitors der Universität Zürich. Sämtliche Regionen legten im Vergleich zum Vorjahr zu, allen voran die Ostschweiz. Die meisten Berufsgruppen trugen zu diesem Aufschwung bei, nur wenige verharrten auf Vorjahresniveau. Besonders stark nahm die Zahl der Stelleninserate für Berufe des Unterrichts und der öffentlichen Dienstleistungen zu.
«Der Schweizer Stellenmarkt wächst weiterhin, allerdings vor allem in Berufsgruppen, die weniger von der Konjunktur abhängen wie beispielsweise Lehrpersonal und öffentliche Dienstleistungen. Andere Berufsgruppen spüren die negativen Konjunkturprognosen bereits. In den Berufsgruppen von Finanz und Treuhand zieht sich beispielsweise die Stagnation des Vorquartals fort», kommentiert Nicole Burth, CEO der Adecco Gruppe Schweiz.
«Diese Entwicklung ist typisch für die Spätphase eines Konjunkturzyklus. Sowohl der anhaltende Fachkräftemangel als auch die getrübten Konjunkturaussichten führen dazu, dass Unternehmen sich darum bemühen, gesuchte Talente zu finden und langfristig an sich zu binden», erklärt Marius Osterfeld, Ökonom bei swissstaffing und ergänzt: «Dies spiegelt sich auch im abnehmenden Temporärmarkt wider.»
Gefragte Lehrer
In nahezu allen Berufsgruppen nahm die Zahl der Stellenausschreibungen im 2. Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahresquartal zu. In den Berufen des Unterrichts und der öffentlichen Dienstleistungen kann im dritten Quartal in Folge eine deutliche Zunahme im Vergleich zum Vorjahr beobachtet werden, aktuell von plus 26%. Beispielsweise werden immer noch vermehrt Primarlehrpersonen, aber auch Lehrpersonen anderer Stufen gesucht. Ausserdem akzentuiert sich die Nachfrage nach Personal in den Gesundheitsberufen nochmals: Hier legte die Zahl der Stellenausschreibungen im zweiten Quartal dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr um 18% zu. Hierzu gehören beispielsweise allgemeine Pflegeberufe, Berufe der Zahnpflege sowie therapeutische und medizinaltechnische Berufe.
Ebenfalls weiter gewachsen ist die Zahl der Stellenausschreibungen für Berufe der Technik und Naturwissenschaften mit einem Plus von 11% im Vergleich zum Vorjahr. Eine Entwicklung, die nun seit mehr als drei Jahren beobachtet werden kann. Zu dieser Berufsgruppe zählen beispielsweise technische Fachkräfte und technische Zeichnerinnen und Zeichner. Einen Anstieg von 10% erfährt die Zahl der Stellenausschreibungen gleich für mehrere Berufsgruppen: zum einen die Berufe der Informatik, wozu beispielsweise Programmier/-innen zählen, aber auch Webmaster/-innen sowie Informatikoperateure und –operateurinnen. Zum anderen steigen die Berufe von Management und Organisation sowie von Bau und Ausbau im gleichen Ausmass.
Moderat legen auch die Berufe des Handels und Verkaufs zu (+7%). Hingegen verändern sich die anderen Berufsgruppen im Vergleich zum Vorjahresquartal kaum, namentlich Berufe von Büro und Verwaltung (+5%), Industrie und Transport sowie Gastgewerbe und persönliche Dienstleistungen (je +4%) sowie Finanz und Treuhand (-1%).
Ostschweiz verteidigt ihren 1. Platz
Wie der Adecco Group Swiss Job Market Index für die Regionen zeigt, nimmt die Zahl der Stelleninserate in der Ostschweiz mit einem Plus von 23% im Vergleich zum Vorjahresquartal das zweite Quartal in Folge mit Abstand am stärksten zu. Damit setzt sich eine im Jahr 2016 einsetzende positive Entwicklung in dieser Region fort. Im Vergleich zum Vorjahr legen besonders die Berufe von Technik und Informatik zu (+38%). Zu dieser Berufsgruppe gehören beispielsweise Ingenieure/-innen. Auch die anderen Berufsgruppen erfahren einen Aufschwung – mit einer Zunahme von je 17% in den persönlichen und sozialen Dienstleistungen sowie in den Unternehmensdienstleistungen.
Das Espace Mittelland folgt im zweiten Quartal 2019 auf dem 2. Platz in Sachen Anstieg der Stellenausschreibungen. Hier schreiben die Unternehmen 13% mehr Stellen aus als noch im Vorjahr. Besonders die Unternehmensdienstleistungen legen hier zu (+22%); zu dieser Berufsgruppe gehören beispielsweise Personal- und Organisationsfachleute.
Ein etwas moderateres Wachstum verzeichnen die anderen Regionen. Die Zentralschweiz legt um 8% zu; der Grossraum Zürich weist im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme von 7% auf, wobei alle Berufsgruppen vom Aufschwung profitieren. Damit setzt sich der kontinuierliche Anstieg in dieser Region auf hohem Niveau fort. Weitgehend stabil bleibt der Stellenmarkt im Vergleich zum Vorjahr in der Nordwestschweiz mit +6% und in der Genferseeregion mit +4%. (mc/pg)