Weko eröffnet Untersuchung gegen Liestaler Deponie
Bern – Die Deponie Höli in Liestal ist ins Visier der Wettbewerbskommission (Weko) geraten. Diese untersucht, ob das Unternehmen im Wirtschaftsraum Basel eine marktbeherrschende Stellung im Deponiewesen hat und diese missbrauchte.
Ihr lägen entsprechende Anhaltspunkte vor, teilte die Weko am Dienstag mit. Demnach scheine die Deponie in der Vergangenheit den Aktionärinnen tiefere Preise verrechnet zu haben als den übrigen Kundinnen und Kunden. Zudem bestünden Indizien dafür, dass das Unternehmen die Annahme von Abfallmaterial gewisser Kundinnen und Kunden verweigert habe.
Die Wettbewerbskommission klärt nun ab, ob das Unternehmen tatsächlich eine marktbeherrschende Stellung innehat und sich im Sinne des Kartellgesetzes missbräuchlich verhalten hat. Die Weko rechnet mit einer Untersuchungsdauer von zwei Jahren.
Deponie will «rufschädigende Vorwürfe» aus der Welt schafften
«Wir werden mit der Weko kooperieren», sagte Franz Thür, Verwaltungsratspräsident der Deponiebetreiberin, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es gelte, die «rufschädigenden Vorwürfe» aus dem Weg zu schaffen.
Bei der «Höli» handelt es sich um eine 2010 eröffnete Inertstoffdeponie im Waldareal der Bürgergemeinde Liestal. Diese ist auch Mehrheitsaktionärin der Betreibergesellschaft, an der gemäss der Website des Unternehmens auch private Bau- und Logistikfirmen beteiligt sind.
Seit dem 12. Mai ist die Deponie Höli auf Anordnung der Baselbieter Behörden geschlossen, wie es auf der Website des Unternehmens heisst. Die Deponie hat ihre Füllmenge Jahrzehnte früher als geplant bereits in diesem Jahr erreicht. Eine Erweiterung ist geplant. (awp/mc/pg)