Bern – Die Wettbewerbskommission Weko wird die geplante Kontrollübernahme von Goldbach durch Tamedia vertieft prüfen. Die beiden Unternehmen beabsichtigen zu einem der reichweitenstärksten Vermarkter in der Schweiz zu werden. Es bestünden Anhaltspunkte, dass der Zusammenschluss eine marktbeherrschende Stellung begründe oder verstärke, schreibt die Weko in einer Mitteilung.
Tamedia erreicht mit über 50 Medien und Digitalplattformen einen grossen Teil der Schweizer Bevölkerung in sämtlichen Sprachregionen. Goldbach besitzt in der Schweiz eine der führenden Positionen in der Vermarktung elektronischer Medien. Zusammen planen Tamedia und Goldbach, künftig reichweitenstarke 360-Grad-Angebote in den Bereichen TV, Radio, Print und Online sowie Plakat- bzw. Aussenwerbung anzubieten.
Die Weko kommt aufgrund der vorläufigen Prüfung zum Schluss, dass der Zusammenschluss über die einzelnen Werbekanäle (TV, Radio, Print, Online, Plakat- bzw. Aussenwerbung) hinweg zu Verbundeffekten führen könnte, die eine marktbeherrschende Stellung begründen oder eine bereits bestehende verstärken könnten. Daher will sie vertieft prüfen, wie sich das geplante Zusammenschlussvorhaben auf den Wettbewerb auswirkt. Die Prüfung hat innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Monaten zu erfolgen.
Tamedia nimmt Entscheid «zur Kenntnis»
Die Tamedia schreibt in einer Reaktion, man nehme den Entscheid zur Kenntnis. CEO Christoph Tonini wird mit den Worten zitiert: «Wir gehen unverändert davon aus, dass die Weko der Übernahme zustimmen wird, da Goldbach und Tamedia in unterschiedlichen Geschäftsfeldern tätig sind. Wir sind deshalb zuversichtlich, dass wir die Übernahme wie geplant in der zweiten Jahreshälfte vollziehen können.» (mc/pg)