Bern – Die Importe von Arzneimitteln in die Schweiz haben abgenommen – und damit auch die illegalen Importe. Dies hat die diesjährige internationale Aktion „Pangea» ergeben. Swissmedic und der Schweizer Zoll führen die positive Entwicklung auf die starke Präventionsarbeit in den letzten Jahren zurück.
Im Rahmen der Aktion „Pangea» werden jedes Jahr eine Woche lang systematisch Arzneimittelsendungen aus dem Ausland kontrolliert. Dieses Jahr fand die Aktion vom 18. bis 25. Juni statt, 100 Länder machten mit. An Flughäfen und in Postzentren überprüften die Behörden weltweit insgesamt über 500‘000 verdächtige Postsendungen. Sie beschlagnahmten 58‘000 Pakete und schlossen fast 10‘000 illegale Webseiten. Auch Hausdurchsuchungen und Verhaftungen fanden statt.
Positive Entwicklung
Für die Schweiz ergaben die Hochrechnungen aus diesen Kontrollen ein positives Resultat: Während 2010 noch 100‘000 Sendungen importiert wurden, gelangen aktuell pro Jahr nur noch ungefähr 40‘000 Arzneimittelsendungen in die Schweiz, davon die Hälfte illegal. Dieser Rückgang zeige, dass sich hierzulande immer mehr Leute bewusst sind, dass der Konsum von Arzneimitteln aus dem Internet mit grossen Risiken verbunden ist, schreibt Swissmedic in einer Medienmitteilung. Oft enthalte die bestellte Ware nicht den deklarierten Wirkstoff oder die richtige Dosierung. Dies könne sogar zum Tod führen.
Ins Netz gegangen
Dieses Jahr beschlagnahmten der Zoll und die Schweizerische Heilmittelbehörde Swissmedic im Rahmen von „Pangea» rund 90 Sendungen mit hohem gesundheitlichem Risikopotential. Auch veranlasste Swissmedic die Schliessung von vier Schweizer Internetseiten, über die Arzneimittel illegal vertrieben worden waren. Zudem wurden gut 130 Angebote auf Auktionsplattformen entfernt. Die meisten illegalen Arzneimittel kamen aus Indien und China. Als Zwischenstationen zum Umpacken der Ware und zum Verschleiern der wahren Herkunft dienten Holland, England – und neu auch Zollfreilager in Singapur. (Swissmedic/mc/pg)