Neuenburg – Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern hat sich in der Schweiz verringert. Zu diesem Schluss kommt eine am Dienstag veröffentlichte Analyse des Bundesamts für Statistik (BFS).
Konkret verdienten Frauen im Jahr 2022 im Schnitt 16,2 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Zwei Jahre zuvor betrug der Lohnunterschied im Durchschnitt noch 18 Prozent.
Im öffentlichen Sektor fiel der Unterschied mit 13,8 Prozent geringer aus als in der Privatwirtschaft (17,5%). Hier zeigen sich je nach Branche grosse Differenzen: So lag die Lohndifferenz im Gastgewerbe bei 7,6 Prozent, im Detailhandel bei 17,4 Prozent, in der Maschinenindustrie bei 19,3 Prozent und in der Finanzindustrie bei 29,4 Prozent.
Teilweise nicht erklärbare Unterschiede
Die Lohnunterschiede seien teilweise auf Faktoren wie das Bildungsniveau, die Anzahl Dienstjahre oder die Ausübung einer Führungsfunktion zurückzuführen, schreibt das BFS in einer Mitteilung. Ein Teil der Lohnunterschiede bleibe jedoch ungeklärt.
Vergleicht man das Lohnniveau von Männern und Frauen mit demselben Profil, sind laut dem Bundesamt fast die Hälfte der Lohnunterschiede (48,2%) nicht erklärbar. Dieser Wert ist in den vergangenen Jahren leicht gestiegen.
Der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede entsprach im Jahr 2022 in der Gesamtwirtschaft 657 Franken pro Monat. Im öffentlichen Sektor belief sich die Lohndifferenz auf 623 Franken. (awp/mc/ps)