SBB: Weniger Passagiere – Konzernergebnis gestiegen

SBB: Weniger Passagiere – Konzernergebnis gestiegen
SBB-CEO Andreas Meyer. (Foto: SBB)

SBB-CEO Andreas Meyer. (Foto: SBB)

Zürich – Die Zahl der SBB-Passagiere ist im letzten Jahr leicht zurückgegangen. SBB-Chef Andreas Mayer begründete dies vor den Medien vor allem mit den Einbussen bei den Ausflüglern. Eine spürbare Reaktion auf die Billettpreis-Erhöhung im letzten Dezember gebe es nicht. Pro Tag beförderte die SBB im Jahr 2012 967’000 Personen, das sind 10’000 weniger als im Jahr zuvor (- 1%). Da die SBB-Passagiere weniger weit reisten als im Vorjahr, ging die Zahl der gefahrenen Personenkilometer um 1,2% auf 17’545 Mio zurück.

Meyer führt den Rückgang unter anderem darauf zurück, dass 2012 im Vergleich zu den Vorjahren keine signifikanten Angebotsausbauten realisiert wurden. Der Pendler- und Geschäftsreiseverkehr sei weiter gewachsen, wenn auch weniger stark als in den Vorjahren. Einbussen hatte die SBB dagegen beim Freizeit- und Tourismusverkehr.

Ob einfach weniger gereist oder häufiger das Auto benützt wurde, konnte Meyer nicht sagen. Verlässliche Zahlen zu den Marktanteilen von Schiene und Strasse lägen noch nicht vor.

Wachstum im Regionalverkehr
Die SBB meldet beim Regionalverkehr ein Wachstum von 1,6%. Im nationalen Fernverkehr habe sich dagegen die Verkehrsleistung um 2,1% vermindert. Der internationale Personenverkehr wuchs um rund 6% bei den Personenkilometern, insbesondere auf den Strecken Zürich-Paris und in Richtung Frankfurt.

«Weiterer Angebotsausbau bringt wieder mehr Passagiere»
Die schrittweise Angebotsverbesserungen in den nächsten Jahren würden wohl auch die Passagierzahlen wieder ansteigen lassen, sagte Meyer. Grundlage seien die neuen Doppelstockzüge im Regional- und Fernverkehr sowie neues Rollmaterial für den Verkehr nach Italien und für weitere internationale Verbindungen. 2014 gehe dann die erste Etapppe der regional und national bedeutenden Zürcher Durchmesserlinie in Betrieb und im Süden die Bahnverbindung zwischen Mendrisio im Tessin und Varese in der Lombardei. 2017 folge dann die grenzüberschreitende Verbindung zwischen Genf und Annemasse.

Gotthardbasistunnel als Chance für die ganze Schweiz
Die Eröffnung des Gotthardbasistunnels im Jahr 2016 sei eine grosse Chance für das ganze Land, sagte Meyer. Dann würden nämlich «die Kameras der ganzen Welt auf die Schweiz gerichtet» sein. Es gebe die einmalige Gelegenheit, den öffentlichen Verkehr als Verkörperung der Schweizer Werte Zuverlässigkeit und Innovation zu präsentieren. (awp/mc/pg)

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