Windkraftanlage auf dem Mont Crosin.
Bern – Die Betreiber des grössten Schweizer Windkraftwerks auf dem Mont-Crosin im Berner Jura gehen neue Wege bei der Entschädigung der örtlichen Bevölkerung. Experten haben ein System entwickelt, um die Auswirkungen der Turbinen nach sieben Kriterien zu beurteilen.
Bis zum kommenden Herbst sollen alle Grundstücke im betreffenden Zonenplan-Perimeter der Gemeinden St. Imier, Villeret, Courtelary und Cormoret durchgecheckt werden. Das Perimeter ist fast 20 Quadratkilometer gross. Die Methode wurde am Donnerstag den rund 300 interessierten Grundeigentümern und Mietern des Perimeters vorgestellt, wie die BKW-Tochter Juvent SA mitteilte. Das System wurde von der Fondation Rurale Interjurassienne (FRI) entwickelt und soll laut BKW die bisherige Entschädigungspraxis «sachlich breiter abstützen».
Konflikte mit der Bevölkerung häufen sich
Das Windkraftwerk auf dem Mont-Crosin und dem Mont-Soleil entstand 1995 und wurde letztes Jahr um 8 auf 16 Turbinen ausgebaut. Laut BKW weist es eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung aus. Doch die Windenergie stösst im Jurabogen wegen zahlreicher Projekte zunehmend auf Widerstand. Die Förderung durch den Bund hat Investoren aus dem In- und Ausland angelockt, die Windturbinen ins Gelände stellen und vom subventionierten Strom profitieren wollen. Seither häufen sich die Konflikte mit der Bevölkerung. (awp/mc/ps)