Wintersportgebiete ziehen positive Festtagsbilanz
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Bern – Die günstig gelegenen Festtage sowie gute Schneeverhältnisse haben den Schweizer Wintersportorten in den letzten Tagen die Kassen gefüllt. Die Hotels waren gut ausgelastet und an den Bergbahnen herrschte vielerorts grosser Andrang, wie eine Umfrage der Nachrichtenagentur sda zeigt.
Besonders erfreulich für die Tourismusbüros war der 30. Dezember. Bei strahlendem Sonnenschein strömten die Wintersportler in Massen in die Berge. Die Bergbahnen in Adelboden im Berner Oberland zählten an diesem Tag 22’000 Besucher. Das sei ein «Allzeit-Rekord», sagte Tourismusdirektor Urs Pfenninger auf Anfrage.
In der Lenzerheide im Kanton Graubünden drängten sich am vorletzten Tag des Jahres 18’000 Ski- und Snowboardfahrer auf den Pisten. «Bei mehr als 12’000 Personen am Berg sprechen wir von einem guten Tag», sagte Bruno Fläcklin, Geschäftsführer des Marketingbüros.
Nachdem an Weihnachten ein Föhnsturm für wenig winterliche Atmosphäre gesorgt hatte, brachte der Stephanstag dann in weiten Teilen Alpen den langersehnten Schnee.
Positive Festtagsbilanz
Die guten Pistenverhältnisse nach Weihnachten sorgten dafür, dass die Festtagsbilanz in Adelboden und in der Lenzerheide besser ausfällt als im vergangenen Jahr. Auch die Bergbahnen Toggenburg verzeichneten über die Feiertage im Vergleich zum Vorjahr 16 Prozent mehr Besucher. Die Bergbahnen Davos Klosters, jene in der Skiarena Andermatt-Sedrun sowie in Champéry-Les Crosets (VS) beförderten über die Festtage ähnlich viele Wintersportler wie im Vorjahr.
Etwas trüber fällt die Bilanz in Leysin VD aus. Wegen des anfänglichen Schneemangels seien die Pisten über die Festtage dieses Jahr weniger stark bevölkert gewesen, sagte Tourismusdirektor Pierre-Alain Morard. Der Rückgang sei insbesondere auf fehlende Tagestouristen zurückzuführen.
Der Wert von Beschneiungsanlagen
In den meisten Wintersportgebieten dürften die Bergbahnen allerdings eine positive Saison-Zwischenbilanz ziehen. Die Bergbahnen Graubünden teilten am Freitag mit, die Gästezahl seit Saisonbeginn liege um 2,1 Prozent über dem Vorjahresniveau und um 1,4 Prozent über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
Wegen des späten Wintereinbruchs waren allerdings viele Wintersportgebiete anfänglich auf ihre Beschneiungsanlagen angewiesen. Nur dank Kunstschnee habe man die Saison rechtzeitig eröffnen können, sagte Silvio Schmid, Direktor der Skiarena Andermatt-Sedrun. «Die Schneekanonen haben uns gerettet», erklärte auch Eric Balet, Direktor der Bergbahnen von Verbier VS.
Und die Abhängigkeit vom Kunstschnee dürfte noch zunehmen. Für die Bergbahnen Graubünden ist die technische Beschneiung «schlichtweg die Vollkaskoversicherung für die Bündner Wintersportdestinationen». Der Gast richte sich nach der Schneesicherheit.
Zufriedene Hotels
Nicht nur die Bergbahnbetreiber, auch die Hoteliers können auf erfolgreiche Festtage zurückblicken. In Adelboden waren die Hotels während der vergangenen zwei Wochen zu 98% ausgelastet, wie Urs Pfenninger sagte. Im Vergleich zum «schlechten Vorjahr» habe man 3% mehr Gäste empfangen, im Fünfjahres-Vergleich betrage das Plus noch 1,5%.
Auch am Fuss des Matterhorns übernachteten in den letzten Tagen mehr Gäste als im Vorjahr. Die Auslastung der Hotels liege um 5% über dem Vorjahr, sagte Edith Zweifel, Mediensprecherin von Zermatt Tourismus.
Bei Gstaad Saanenland Tourismus deutet alles auf einen «tollen Winter» hin, wie Sprecherin Kerstin Sonnekalb sagte. «Wer jetzt ein Zimmer sucht, muss Glück und Geduld haben.» Auch in Verbier VS freut man sich über ein «aussergewöhnliches Jahr».
An starken Franken gewöhnt
Sowohl in Zermatt wie auch in Verbier haben die Tourismusverantwortlichen eine Zunahme von Gästen aus den USA sowie aus Russland beobachtet. «Die Amerikaner haben offensichtlich wieder mehr Geld zur Verfügung», teilte das Tourismusbüro von Verbier mit.
In Zermatt freut man sich zudem über eine Zunahme der Buchungen aus Deutschland und Grossbritannien. Im Vorjahr hatten sich noch viele vom starken Franken abschrecken lassen. «Es scheint, als hätten sich die Gäste aus Europa daran gewöhnt», sagte Edith Zweifel. (awp/mc/pg)