Xstrata-CEO Mick Davis.
Zug – Die milliardenschwere Übernahme des Bergbaukonzerns Xstrata durch den Rohstoffhändler Glencore hängt in der Luft. Xstrata verschob am Donnerstag die für den 12. Juli geplante Hauptversammlung, bei der die Aktionäre über den Zusammenschluss der beiden in der Schweiz ansässigen Unternehmen entscheiden sollten. Ein neuer Termin steht noch nicht fest. Grund für die Verzögerung ist, dass der Staatsfonds Katars als Xstrata-Grossaktionär mehr Geld fordert. Katar ist der bislang von Glencore gebotene Aufschlag von 15 Prozent auf den Aktienkurs zu wenig.
Seit Bekanntwerden des Übernahmeangebots im Februar hatte das Emirat seinen Anteil an Xstrata für rund vier Milliarden US-Dollar kräftig auf mehr als zehn Prozent aufgestockt. Zusammen mit den britischen Vermögensverwaltern Standard Life und Schroders , die das bisherige Angebot ebenfalls als zu niedrig ablehnen, kommen die Gegner inzwischen auf mindestens 13,3 Prozent der Xstrata-Papiere. Damit ist der Anteil bereits gefährlich nahe an der Schwelle von 16,48 Prozent, ab der die Übernahme blockiert werden könnte. Mit der Verschiebung des Aktionärstreffens gewinnen die Beteiligten neue Zeit für Verhandlungen.
«Zusammenschluss unter Gleichen»
Der Xstrata-Vorstand hatte seinen Anteilseignern die Annahme des Glencore-Angebots empfohlen. Durch den «Zusammenschluss unter Gleichen» soll eine Gesellschaft mit einem Jahresumsatz von fast 210 Milliarden Dollar entstehen. Gemeinsam würden Glencore und der britisch-schweizerische Konzern Xstrata die gesamte Kette der Wertschöpfung von der Förderung über den Transport bis zum Verkauf von Bodenschätzen unter einem Dach vereinen und damit über eine entsprechende Marktmacht verfügen. (awp/mc/ps)