Zahl der Konkurseröffnungen 2018 weiter angestiegen
Bern – 2018 sind so viele Firmen- und Privatkonkursverfahren eröffnet worden wie nie zuvor. Gleichzeitig nahm der Gesamtbetrag der finanziellen Verluste aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren um knapp 20% zu. Dies zeigen Erhebungen des Bundesamts für Statistik.
Im Jahr 2018 wurden 13’971 Firmen- und Privatkonkursverfahren nach Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs (SchKG) eröffnet. Dies sind 714 Fälle mehr als 2017 (+5,4%). Es handelt sich um einen neuen Höchstwert. In dieser Zahl nicht enthalten sind Konkursverfahren in Fällen von Gesellschaftsauflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation.
Konkurseröffnungen nehmen fast überall zu
Die Zahl der Konkurseröffnungen nahm in den meisten Grossregionen zu. Die Entwicklungen bewegten sich in einer Bandbreite von –1,2% bis +9,8%. Lediglich in der Grossregion Zürich wurden 2018 weniger Konkurseröffnungen gezählt als 2017 (–24 Fälle). Umgekehrt registrierte der Espace Mittelland mit 265 Fällen mehr den stärksten Anstieg. Verantwortlich dafür waren vor allem die Kantone Freiburg (+8,2%), Bern (+9,6%), Neuenburg (+15,7%) und Jura (+25,5%).
Die Konkurseröffnungen nahmen in nahezu allen Kantonen zu. In vier Kantonen lag der Anstieg bei über 25%, namentlich in den Kantonen Appenzell Innerrhoden (+25,0%), Jura (+25,5%), Uri (+26,1%) und Glarus (+31,0%). Umgekehrt ging die Anzahl Konkurseröffnungen in vier Kantonen zurück, und zwar in Zürich (–1,2%), Zug (–3,9%), Waadt (–4,1%) und Appenzell Ausserrhoden (–15,5%).
Konkurse aufgrund von Mängeln in der Organisation gehen leicht zurück
2018 war die Anzahl Fälle von Gesellschaftsauflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig (–62 Fälle bzw. –3,1%). Auf Ebene der Grossregionen waren die Entwicklungen jedoch unterschiedlich. Während die Zentralschweiz eine deutliche Abnahme von –25,6% registrierte, verbuchten der Espace Mittelland und die Ostschweiz gegenüber 2017 jeweils einen Anstieg von über 35%.
Finanzielle Verluste wachsen wieder
Die finanziellen Verluste aus ordentlichen und summarischen Konkursverfahren (einschliesslich jener aufgrund von Auflösungen gemäss Art. 731b OR) stiegen 2018 wieder über die Marke von 2 Milliarden Franken. Diese Zunahme um 328 Millionen Franken (+19,3%) folgt auf einen Rückgang im Vorjahr: 2017 wurde der tiefste Wert seit 1994 verzeichnet.
Der erneute Anstieg im Jahr 2018 ist insbesondere auf die grösseren finanziellen Verluste in den Kantonen Genf (+373 Mio. Franken), Basel-Landschaft (+89 Mio. Franken) und Nidwalden (+35 Mio. Franken) zurückzuführen. Am anderen Ende des Spektrums gingen die finanziellen Verluste in den Kantonen Basel-Stadt (–50 Mio. Franken), Thurgau (–51 Mio. Franken), Bern (–59 Mio. Franken) und Zug (–117 Mio. Franken) zurück. (BFS/mc/pg)