Zahl der Lärmgeplagten um den Flughafen Zürich sinkt gemäss Studie bis 2030

Zahl der Lärmgeplagten um den Flughafen Zürich sinkt gemäss Studie bis 2030
(Foto: Pixabay)

Zürich – Leisere Flugzeuge und mehr Schallschutzmassnahmen sollen den Fluglärm reduzieren. Bis 2030 soll gemäss einer aktuellen Studie die Zahl der stark von Lärm gestörten Personen im Umfeld des Flughafens Zürich spürbar sinken. Der Mechanismus zur Berechnung des Zürcher Fluglärm-Indexes soll beibehalten werden.

Der Fluglärm soll trotz einem starken Wachstum von Flugbewegungen und Bevölkerung sinken. Dies zeige eine noch vor der Covid-19-Pandemie durchgeführte Untersuchung des Amtes für Verkehr (AFV) und der Empa, teilte der Regierungsrat am Donnerstag mit.

Die Zahl der von Fluglärm stark gestörten Personen ist gemäss dem Zürcher Fluglärm-Index (ZFI) zuletzt gesunken. Der im Dezember 2019 publizierte Monitoringwert 2018 lag bei 60’347 Personen. Zu dem sinkenden Wert beigetragen haben gemäss Mitteilung leisere Flugzeuge und passive Schallschutzmassnahmen wie Schallschutzfenster oder schallgedämpfte Lüftungsanlagen.

Weniger Fluglärmbetroffene bis 2030
Berechnungen der EMPA würden nun zeigen, dass die Zahl der stark Betroffenen auch in den kommenden Jahren sinken dürfte. Untersucht worden seien drei Szenarien, die alle von Prognosen einer starken Zunahme von Bevölkerung und Flugbewegungen ausgingen.

Je nachdem, wie schnell die Flugzeugflotten erneuert und Schallschutzmassnahmen umgesetzt würden, sinkt die Zahl der Fluglärm-Betroffenen zwischen 1 und 14 Prozent. Der ZFI-Zielwert von 47’000 Personen werde jedoch in keinem Szenario erreicht.

Für die Studie wurden gegenüber 2018 zusätzlich 70’000 Flugbewegungen eingerechnet. Dieser Wert liegt laut Mitteilung allerdings «erheblich über den Erwartungen». Zudem sei zu berücksichtigen, dass die Untersuchung vor der Covid-19-Pandemie erstellt worden sei.

Knapp 280’000 Flugbewegungen
2018 verzeichnete der Flughafen Zürich gemäss eigenen Angaben 278’400 Flugbewegungen. Im Frühling dieses Jahres waren es aufgrund der Coronapandemie zeitweise 90 Prozent weniger als üblich.

Anpassung des ZFI nicht notwendig
Die vom Regierungsrat in Auftrag gegebene Studie ist Teil eines Berichts zu einem Postulat im Kantonsrat. Dieser forderte eine Anpassung des ZFI zu prüfen, weil verschiedene von Fluglärm betroffene Gebiete gemäss Richtplan zu den Wachstumsgebieten gehören.

Eine Anpassung des ZFI ist nach Ansicht des Regierungsrats aufgrund der nun vorliegenden Prognosen zu der Anzahl Lärmbetroffener nicht notwendig. (awp/mc/pg)

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