Zürich – Die Zahl der offenen Stellen ist im Mai erneut angestiegen. Händeringend werden Anwälte und Rechtsexperten, Privat- und Investmentbanker sowie Exportspezialisten gesucht. Die erhöhte Nachfrage nach Logistik- und Beschaffungsspezialisten geht auf die globalen Probleme in den Lieferketten zurück.
Die Zahl der ausgeschriebenen Stellen in der Schweiz ist gemäss dem Michael Page Swiss Job Index zwischen April und Mai insgesamt um 0,6 Prozent gestiegen, wie das Personalberatungsunternehmen PageGroup am Dienstag mitteilte. Gegenüber der Wachstumsrate von 1,5 Prozent im Vormonat hat sich damit das Tempo etwas verlangsamt.
Der Schweizer Bewerbermarkt bleibe aber angespannt, so das Fazit der Page Group Schweiz. Arbeitgeber, die flexible Arbeitsbedingungen anböten, würden eher Talente anziehen und binden als solche, die dies nicht tun. Zu den flexiblen Arbeitsbedingungen gehören demnach Remote- und hybride Arbeitsvereinbarungen sowie Teilzeit-, Vollzeit- und Interimsoptionen.
Über die vergangenen zwölf Monate ist die Zahl der ausgeschriebenen Stellen um rund 30 Prozent in die Höhe geschnellt. Dies ist doppelt so hoch wie das Wachstum im gleichen Zeitraum vor der Corona-Pandemie. Neun von zehn offenen Stellen entfallen auf die deutschsprachige Region.
Fachkräfte sind Mangelware
Am meisten zugenommen hat im Mai die Nachfrage nach Anwälten und Rechtsexperten (+6,7%). Michael Page führt dies unter anderem auf das Transaktionswachstum und die erweiterten regulatorischen Anforderungen in vielen Branchen zurück. Höhere Investitionen und Transaktionen wie Fusionen, Übernahmen und die Zunahme von Private-Equity-Investitionen haben zudem die Nachfrage nach Bankern angeheizt, sowohl nach Privat- als auch Investmentbankern.
Und wegen der internationalen Probleme in den Lieferketten gibt es einen Mangel an Exportspezialisten, insbesondere im Bereich Logistik und Beschaffung. Weiterhin gefragt bleiben auch Versicherungsfachleute und IT-Datenbankmanager. (awp/mc/ps)