Bern – Die Zahl neuer Coronavirus-Ansteckungen in der Schweiz und in Liechtenstein steigt weiter. Deren 1491 wurden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Mittwoch innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Am Vortag waren es 1378. Der R-Wert wurde mit 1,09 angegeben.
Vor zwei Wochen hatte man noch damit rechnen dürfen, dass die Zahl neuer Ansteckungen unter tausend sinkt. Dies war letztmals am 6. Oktober 2020 der Fall gewesen.
Das Parlament will zur Bewältigung der Corona-Pandemie weitere 14,375 Milliarden Franken an Bundesgeldern zur Verfügung stellen. Nach dem Nationalrat hat am Mittwoch auch der Ständerat entsprechende Nachtragskredite zum Budget 2021 bewilligt.
Dabei fallen die Erhöhung des Bundesbetrags für die kantonalen Härtefallmassnahmen (6,3 Milliarden Franken) und der Beitrag an die Arbeitslosenversicherung zur Deckung der Kurzarbeitsentschädigung im Jahr 2021 (6 Milliarden Franken) am meisten ins Gewicht.
Weitere Impfdosen gekauft
Die Schweiz hat weitere drei Millionen Impfdosen der Hersteller Pfizer/Biontech gekauft. Eine Million davon werde den Kantonen bereits im April, Mai und Juni zur Verfügung stehen, kündigte Gesundheitsminister Alain Berset am Mittwoch auf Twitter an.
Insgesamt hat die Schweiz damit Verträge für 35,8 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Neben den mittlerweile 6 Millionen Dosen von Pfizer/Biontech hat sie sich auch 13,5 Millionen Dosen des US-Pharmaunternehmens Moderna gesichert.
Dazu kommen 5,3 Millionen Dosen der britisch-schwedischen Firma Astra/Zeneca, die auf die Zulassung des Schweizerischen Heilmittelinstituts Swissmedic wartet, und 11 Millionen Dosen der beiden Impfstoffe von Curevac und Novavac. Beide haben jedoch weiterhin noch kein Zulassungsgesuch gestellt, wie Swissmedic auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte.
AstraZeneca hatte das das Gesuch für ihr deutlich billigeres und einfacher lagerbares Vakzin bereits im Oktober eingereicht. BAG-Direktorin Anne Lévy gab am Mittwoch gegenüber dem «Tages-Anzeiger» ihrer Hoffnung Ausdruck, dass auch dieser Impfstoff bald zugelassen werde.
Intensivstationen stark gefordert
Die Schweizerische Gesellschaft für Intensivmedizin (SGI) teilte am Mittwoch mit, aktuell sei zwar eine leichte Entlastung der schweizweit verfügbaren intensivmedizinischen Kapazitäten feststellbar, dennoch blieben die Intensivstationen und das gesamte Gesundheitswesen stark gefordert. Dies einerseits durch Langzeit-Covid-19-Patientinnen und -Patienten, andererseits durch verschobene Eingriffe und Behandlungen, die nun nachgeholt werden müssten.
Die seit einem Jahr «äusserst stark beanspruchten und entsprechend müden» Behandlungsteams der Intensivstationen stünden also nach wie vor unter hohem Druck, schrieb die SGI. Es gelte die Auswirkungen der Lockerungen sorgfältig zu beobachten und die nationalen und internationalen Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen, um einen erneuten Anstieg an Infektionen schnellstmöglich zu verhindern. Denn dieser würde verzögert zu einer weiteren Zunahme an kritisch kranken Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen führen. (awp/mc/ps)