Gränichen – Die auf Raumklima spezialisierte Zehnder hat auch im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Das kommt allerdings nach einem schwächeren ersten Halbjahr und den bisherigen Aussagen des Unternehmens nicht überraschend.
Zehnder hat weiterhin mit abgeschwächten Bautätigkeiten zu kämpfen, die der schwierigen Wirtschaftslage sowie hohen Baukosten geschuldet sind. Insgesamt verbuchte die Gruppe 2024 einen Umsatz von 705,8 Millionen Euro und damit 7 Prozent weniger als im Vorjahr, hiess es in einer Mitteilung vom Freitag.
Damit hat die Gruppe verglichen mit den Schätzungen der Analysten aber etwas besser abgeschnitten. Diese hatten im Schnitt mit einem Umsatzrückgang von rund 10 Prozent gerechnet. Und es ist auch etwas mehr, als Zehnder im Juli zuletzt selbst in Aussicht gestellt hat.
Lüftungssegment leicht rückläufig
Die verhaltene Wohnbautätigkeit schlug sich in beiden Segmenten nieder. So waren die Erlöse im Lüftungssegment um 4 Prozent auf 424,2 Millionen Euro rückläufig. Die übernommene spanische Siber trug bereits mit 4 Prozent positiv zu diesem Geschäftsfeld bei und stärke das Wachstum in Südeuropa.
In der Region EMEA sanken die Umsätze des Lüftungsgeschäfts in Deutschland und Belgien am meisten. Deutlich rückläufig war mit -31 Prozent aber auch die Region Asien-Pazifik. Hingegen erholte sich das Geschäft in Nordamerika um 3 Prozent.
Heizkörper deutlicher unter Druck
Noch stärker war der Rückgang im Heizkörpersegment. Dieses sackte im Berichtsjahr um 12 Prozent auf 281,6 Millionen Euro ab. Grund dafür seien die deutlich verringerten Renovierungsaktivitäten in den meisten Märkten, so Zehnder zur Begründung. Die beiden Schlüsselmärkte Frankreich und Deutschland verzeichneten in Europa die grössten Rückgänge. Entgegen diesem Trend erzielten die Niederlande und Spanien leichte Umsatzsteigerungen.
In der Region Nordamerika, wo Zehnder gemäss früheren Aussagen viel Potenzial sieht, sank der Umsatz des Heizkörpersegments derweil um 15 Prozent. Ein hoher Lagerbestand habe in der Vertriebskette in den USA zu einer geringeren Nachfrage im ersten Halbjahr 2024 geführt. Die Situation hätte sich in der zweiten Jahreshälfte aber wieder erholt.
Erwartungen übertroffen
Zur Rentabilität macht Zehnder zu diesem Zeitpunkt keine Angaben. Den vollständigen Jahresabschluss wird die Gruppe am 26. Februar publizieren.
An der Börse werden die Zahlen, die nicht so schwach ausgefallen waren wie befürchtet, gut aufgenommen. Auch Analysten äussern sich grundsätzlich zufrieden. Am Vormittag klettern die Titel um 6,5 Prozent auf 46,50 Franken in einem freundlichen Gesamtmarkt.
So sieht beispielsweise Vontobel die vom Unternehmen angepeilte EBIT-Marge von 6-7 Prozent nun als durchaus erreichbar an. Und auch die ZKB-Experten zeigen sich angesichts des Trends der zweiten Jahreshälfte zuversichtlich für 2025. Derweil blickt Jefferies etwas skeptischer auf den Wohnimmobilienmarkt in Europa. (awp/mc/pg)