Zehnder mit Gewinnrückgang im ersten Halbjahr – kaum Besserung in Sicht

Zehnder mit Gewinnrückgang im ersten Halbjahr – kaum Besserung in Sicht
Matthias Huenerwadel, CEO Zehnder AG. (Foto: zvg)

Gränichen – Die auf Raumklima spezialisierte Zehnder Group hat im ersten Halbjahr wie angekündigt weniger Umsatz und Gewinn erzielt. Gründe dafür sind vor allem eine geringe Bautätigkeit und der Verkauf der Geschäftseinheit Climate Ceiling Solutions sowie Restrukturierungskosten. Für 2024 erwartet Zehnder einen tieferen Umsatz.

Der Gewinn belief sich noch auf 7,1 Millionen Euro nach einem Plus von 27,7 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie Zehnder am Freitag mitteilte. Der Betriebsgewinn (EBIT Adj.) brach um gut zwei Fünftel auf 22,6 Millionen ein. Die entsprechende Marge sank auf 6,6 Prozent von 9,2 Prozent im Jahr zuvor.

Die Bautätigkeit habe im ersten Halbjahr 2024 weiter nachgelassen und in Europa einen neuen Tiefpunkt erreicht, erklärte Zehnder den starken Rückgang im Geschäft. Dazu kamen erneut höhere Baukosten. Gleichzeitig hätten politische und wirtschaftliche Unsicherheiten das Renovierungsgeschäft gehemmt. Zudem habe die ungenügende Kapazitätsauslastung aufgrund geringerer Umsätze das operative Ergebnis belastet.

Rückgang bei Umsatz und EBIT
Konkret sank der Umsatz um 15 Prozent auf 344,7 Millionen Euro. Dabei gingen die Verkäufe im Lüftungssegment um 17 Prozent auf 204,2 Millionen Euro zurück. Im Lüftungssegment seien ausser dem Bereich Luftreinigungslösungen die beiden anderen Geschäftsbereiche Lüftungen und Wärmetauscher von einem deutlichen Nachfragerückgang betroffen. In diesem Bereich sank das Betriebsergebnis (vor Einmalkosten) um 41 Prozent auf 21,5 Millionen Euro und die dazugehörige Marge ging um 4,2 Prozentpunkte auf 10,5 Prozent zurück.

Das Segment Heizkörper erzielte im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 140,5 Millionen Euro – ein Minus von 13 Prozent. Aufgrund anhaltend hoher Baukosten und allgemeiner Unsicherheiten seien die Renovierungsaktivitäten mit Heizkörperaustausch im ersten Halbjahr 2024 erneut gesunken. Das EBIT (vor Einmaleffekten) fiel um 2 Millionen auf 1,1 Millionen Euro und die Marge betrug noch 0,8 nach 1,9 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Gesenkte Prognose
Zehnder erwartet keine wesentlichen Trendänderungen. Trotz des Wohnungsmangels in vielen Ländern werde in den Kernmärkten keine kurzfristige Erholung bei den Neubaugenehmigungen erwartet. Bei Renovierungsprojekten werde wegen der niedrigeren Ausgabebereitschaft kein nennenswerter Aufschwung bis Ende 2024 erwartet.

Folglich geht die Gruppe für das Gesamtgeschäftsjahr 2024 von einen Umsatz zwischen 670 und 700 Millionen Euro sowie einer EBIT-Marge (vor Einmaleffekten) von 6 bis 7 Prozent des Umsatzes aus. 2023 erzielte Zehnder einen Umsatz von 762,1 Millionen Euro.

Mit der Umsetzung weiterer Kapazitätsanpassungen in der Heizkörperproduktion, der Veräusserung des nicht zum Kerngeschäft gehörenden Climate-Ceiling-Solutions-Geschäfts und dem Erwerb von Siber in Spanien habe die Zehnder Group im ersten Halbjahr 2024 wichtige und notwendige Schritte unternommen, um die Leistung des Unternehmens nachhaltig zu verbessern und die Grundlage für profitables Wachstum zu legen, heisst es weiter. (awp/mc/pg)

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