Zehnder steigert den Gewinn deutlich und bezahlt mehr Dividende
Gränichen – Die auf Raumklima spezialisierte Zehnder-Gruppe hat sich im Coronajahr gut geschlagen, nur wenig an Umsatz eingebüsst und den Gewinn klar gesteigert. Tiefere Ausgaben und Einsparungen trieben die Margen in die Höhe. Den Aktionärinnen und Aktionären winkt eine deutliche Erhöhung der Dividende.
Das operative Ergebnis steigerte Zehnder im Jubiläumsjahr (125 Jahre) gemessen am EBIT um einen Fünftel auf 50,5 Millionen Euro, wie es in der Mitteilung vom Mittwoch heisst. Die entsprechende Marge liegt bei 8,2 Prozent und damit um 1,7 Punkte über jener aus dem Vorjahr.
Einsparungen und die früh eingeleiteten Massnahmen zur Minimierung negativer Folgen aus der Corona-Pandemie haben die Marge gestützt und gar über das Mittelfristziel von 8 Prozent gehievt. Neu strebt Zehnder mittelfristig eine EBIT-Marge im Bereich von 8 bis 10 Prozent an bei einem weiterhin angepeilten jährlichen Wachstum von 5 Prozent.
Dividende erhöht
Das Ergebniswachstum überrascht nicht, denn Zehnder hatte im Dezember einen EBIT im Bereich von 49 bis 51 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 39,9 Millionen. Das ist ein Viertel mehr als 2019 und liegt auch über den Erwartungen der Analysten.
Den Aktionärinnen und Aktionären will Zehnder eine Dividende von 1,25 Franken je Aktie bezahlen – auch das ist mehr als erwartet wurde. Im vergangenen Jahr hatte die Gruppe mit Blick auf die Unsicherheiten rund um die Corona-Pandemie die Dividende gekürzt und statt dem vorgeschlagenen Franken noch 70 Rappen je Titel bezahlt.
Zudem plant Zehnder die Durchführung eines Aktienrückkaufs. Über einen Zeitraum von maximal drei Jahren sollen bis zu 5 Prozent der an der Börse kotierten Namenaktien A von Zehnder erworben und später vernichtet werden und so zu einer Gewinnverdichtung führen.
Boomendes Lüftungsgeschäft
Bereits seit Mitte Januar sind die Umsatzzahlen zum Geschäftsjahr 2020 bekannt. Die Verkäufe sanken um 4 Prozent auf 618 Millionen Euro. Nachdem zur Jahreshälfte coronabedingt wegen Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie noch ein Minus von 9 Prozent resultiert hatte, konnte Zehnder im zweiten Halbjahr leicht wachsen.
Zulegen konnte die Gruppe im Geschäft mit Lüftungen, wo der Jahresumsatz um 3 Prozent auf 324 Millionen Euro zunahm. Die Lüftungssparte trägt nun mehr als die Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Das ist ganz nach dem Geschmack des Managements, das bei den Lüftungen auf Wachstum setzt.
Im Bereich Heizkörper konnte Zehnder den Umsatzrückgang von einem Fünftel aus dem ersten Halbjahr nicht aufholen. Am Ende des Jahres stand ein Minus von 11 Prozent auf 294 Millionen Euro zu Buche. In diesem Geschäft ist die Nachfrage aufgrund des Trends zu anderen Heiztechnologien tendenziell rückläufig.
Nach Regionen betrachtet sank der Umsatz in Europa trotz Aufholjagd in der zweiten Hälfte um 3 Prozent auf 517 Millionen Euro. Hier erzielte das Unternehmen rund 84 Prozent vom Umsatz. Die kleineren Märkte China und Nordamerika mussten ein Umsatzminus von 11 Prozent auf 101 Millionen Euro hinnehmen.
Weitere Profitabilitätsverbesserungen erwartet
Die Corona-Pandemie sei noch nicht ausgestanden, warnte Zehnder in der Mitteilung. Man werde weiter in die Märkte und in Innovationen investieren. Gleichzeitig sollen auch die Kosten im Blick behalten werden. Dies soll auch im Jahr 2021 zu einer Verbesserung der Profitabilität führen. (awp/mc/ps)