Dominik Berchtold, CEO Zehnder Group. (Foto: Zehnder)
Gränichen – Die im Bereich Raumklima aktive Zehnder Group hat im ersten Semester 2016 ihre operative Ertragslage verbessert. Das Mitte 2015 eingeleitete Massnahmenpaket zur Verbesserung der Profitabilität löse erste positive Effekte aus, kommunizierte das Unternehmen denn auch am Freitag anlässlich der Halbjahreszahlen.
So erwirtschaftete die Gesellschaft einen gegenüber dem Vorjahreswert rund 71% höheren EBIT von 10,6 Mio EUR. Die entsprechende Marge verbesserte sich auf 4,0% nach 2,4% im Vorjahr. Der Gewinn wurde derweil auf 6,7 Mio EUR verdreifacht.
Der Umsatz nahm im Jahresvergleich um 3,3% auf 261,6 Mio EUR zu. Organisch und währungsbereinigt resultierte ein Plus von 4%. Vom Umsatz entfielen 59% (154,7 Mio) auf das Heizkörpersegment und 41% (106,9 Mio) auf das Lüftungsgeschäft.
Mit den vorgelegten Zahlen hat Zehnder die Erwartungen der Analysten beim Umsatz übertroffen, beim EBIT und Reingewinn aber verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 256,9 Mio EUR, für den EBIT bei 12,7 Mio und für den Reingewinn bei 9,4 Mio.
In beiden Segmenten gewachsen
Im Segment Europa stiegen die Verkaufserlöse um 2% auf 228,3 Mio EUR (währungsbereinigt +3%). Dabei konnte die Gruppe den Umsatz in Deutschland, Italien, den Niederlanden und in Belgien steigern. In Frankreich erreichten die Erlöse das Vorjahresniveau. Umsatzeinbussen wurden dagegen in Grossbritannien und in der Schweiz verzeichnet. Das operative Ergebnis stieg in diesem Bereich auf 10,7 Mio EUR nach 7,8 Mio im Vorjahr. Zur höheren Profitabilität trugen hauptsächlich die Restrukturierungsmassnahmen bei, heisst es.
Im Segment China & Nordamerika kletterte der Umsatz deutlich um 15% auf 33,3 Mio EUR (organisch und währungsbereinigt +12%). Die chinesische Bauindustrie erholte sich im ersten Halbjahr, teilte Zehnder mit. Ein ähnliches Bild zeige sich in Nordamerika, wo sich die Bauwirtschaft ebenfalls erfreulich entwickele. Das EBIT verbesserte sich hier auf -0,1 Mio EUR, verglichen mit -1,6 Mio in der Vorjahresperiode. Nach wie vor würden in Nordamerika Investitionen in den Ausbau der Verkaufsorganisation und die Entwicklung neuer Produkte die Profitabilität belasten, heisst es dazu.
Leichte Umsatzsteigerung erwartet
Mit Blick nach vorne teilte das Unternehmen mit, die makroökonomische Lage sei in vielen Ländern «sehr fragil und die relevanten Märkte bleiben anspruchsvoll». Schwierig abzuschätzen seien die politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen des Austritts Grossbritanniens aus der Europäischen Union. Die Schwäche des britischen Pfunds wirke sich negativ auf die Umsätze und Margen in Euro aus, da die Beschaffungs- und Produktionskosten grösstenteils in Euro anfallen würden.
In Frankreich zeichne sich eine Stabilisierung des Marktes ab, jedoch kein kräftiger Aufschwung. Positiv entwickle sich hingegen Deutschland als neu grösster Absatzmarkt. Vor diesem Hintergrund rechnet das Unternehmen für das laufende Geschäftsjahr 2016 «mit einer leichten Umsatzsteigerung und einem operativen Ergebnis von rund 30 Mio EUR». (awp/mc/upd/ps)