Zehnder verdient im 2023 deutlich weniger
Gränichen – Die auf Raumklima spezialisierte Zehnder Group hat im vergangenen Jahr wie erwartet deutlich weniger verdient. Wie auch die Konkurrenz hat Zehnder nach wie vor mit der sich abschwächenden Baukonjunktur zu kämpfen.
Der Reingewinn von Zehnder fiel im Jahr 2023 um gut einen Fünftel auf 44,6 Millionen Euro, wie es am Mittwoch in einer Mitteilung hiess. Der Betriebsgewinn EBIT gab um 16 Prozent auf 60,2 Millionen und die dazugehörige Marge um 0,9 Punkte auf 7,9 Prozent nach.
Den Aktionärinnen und Aktionären will der Verwaltungsrat mit 1,30 Franken je Namenaktie A deutlich weniger Dividende bezahlen. Das sind 50 Rappen weniger als im letzten Jahr. Die Ausschüttungsquote liege mit 35 Prozent aber immer noch im Rahmen der bisherigen Dividendenpolitik (Ziel 30-50%), hiess es.
Analysten hatten im Vorfeld in etwa mit diesen Ergebnisrückgängen gerechnet.
Umsatzschwund in der zweiten Jahreshälfte
Grund für die schwächeren Resultate waren in erster Linie tiefere Verkaufsvolumen. Wie bereits Mitte Januar gemeldet nahm der Umsatz um 6 Prozent auf 762,1 Millionen Euro ab und sank organisch um 7 Prozent. Während Akquisitionen mit 2 Prozent positiv zur Umsatzentwicklung beitrugen, belasteten Währungseffekte mit 1 Prozent.
Im Lüftungssegment nahmen die Erlöse um 2 Prozent auf 441,1 Millionen Euro ab. Dabei hätten sich die Produktlinien Wohnungslüftungen und Luftreinigungsgeräte auch dank Akquisitionen und dem Abbau von Aufträgen positiv entwickelt, während das Wärmetauscher-Geschäft zurückging.
Im Heizkörpersegment schlug die Flaute im Bausektor stärker durch. Dort nahm der Umsatz um 11 Prozent auf 321,0 Millionen Euro ab. Gebremst habe die Kombination aus gestiegenen Kosten, einem unsicheren Gesetzgebungsumfeld bezüglich nachhaltiger Bauvorgaben und die schwierige Wirtschaftslage, hiess es.
Regional hätten sich die Märkte Kanada, Niederlande und Schweiz gut entwickelt, wogegen das Geschäft in Grossbritannien, Italien und China einbrach.
Keine 2024-Guidance
Im laufenden Jahr sei das Geschäftsumfeld aufgrund des anhaltenden Abschwungs in der Bauindustrie nach wie vor anspruchsvoll, hiess es im Ausblick. Das hohe Zinsniveau und die gestiegenen Baukosten würden das Neubau- und Renovierungsgeschäft weiter dämpfen.
Aufgrund der Marktunsicherheiten und der eingeschränkten Visibilität gibt Zehnder für 2024 derzeit keine Prognose ab. Derweil würden die bereits 2022 lancierten Sparmassnahmen verstärkt.
Bezüglich langfristiger Wachstumsaussichten bestätigte Zehnder jedoch die gesetzten Mittelfristziele. Demnach strebt die Gruppe ein durchschnittliches, jährliches Umsatzwachstum von 5 Prozent und eine EBIT-Marge von 9 bis 11 Prozent an. (awp/mc/pg)