ZEW-Indikator steigt nach Dämpfer im Juli wieder an
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Zürich – Nach dem Dämpfer im Juli sehen Finanzanalysten die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft wieder etwas optimistischer. Der ZEW-Indikator signalisiert wieder Wachstum für die nächsten sechs Monate und schliesst an den Aufwärtstrend seit dem Februar an. Der Indikator stieg im August auf plus 5,9 Punkte, nachdem er im Vormonat noch auf minus 5,4 Punkte gefallen war. Das teilte die Grossbank Credit Suisse mit, die den Indikator zusammen mit dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim monatlich erhebt.
Der Wert von 5,9 Punkten ist eine Zahl, der sich aus dem Saldo der Anzahl positiveren und der Anzahl negativeren Einschätzungen ergibt. Wären alle befragten Analysten optimistischer, würde der Wert bei 100 liegen. Wären alle pessimistischer, würde ein Wert von minus 100 resultieren. Am pessimistischsten waren die Finanzexperten im Februar. Der Index lag damals bei minus 73 Punkten.
Aktuelle Lage wird etwas optimistischer beurteilt
Auch die Einschätzung der aktuellen Wirtschaftslage der Schweiz hat sich laut CS leicht verbessert. Rund 70% der Analysten beurteilen die Situation als normal, 6% als gut und nur noch 24% als schlecht. Der Indikator erreichte einen Wert von minus 17,6 Punkten im Vergleich zu minus 21,6 im Juli.
Demgegenüber wird in der Eurozone ein etwas weniger dynamischer Konjunkturverlauf erwartet als noch im Juli. Die US-Wirtschaft sollte gemäss der aktuellen Umfrage hingegen weiter an Fahrt gewinnen.
Unsicherheit bei Teuerung
Uneinig sind sich die Experten bei der Preisentwicklung. 70% der befragten Finanzanalysten gehen in den kommenden sechs Monaten weiterhin von einer konstanten Inflationsrate in der Schweiz aus. Die restlichen 30% erwarten je zur Hälfte eine steigende beziehungsweise eine fallende Inflation. Noch im Juli hatte praktisch keiner der Befragten eine fallende Inflation erwartet.
Auch in der Eurozone und den USA rechnen weniger Experten mit einem Anstieg der Inflation. In der Eurozone erwarten nur noch 34% und in den USA nur noch 31% einen Anstieg der Teuerung. 56% respektive 63% gehen von einer unveränderten Inflation aus.
Konstanter Kurs
Fast 60% der befragten Analysten rechnen damit, dass der Franken gegenüber dem Euro konstant bleibt. Das sind deutlich mehr als noch im Juli mit 40%. Nur noch 12% der Experten gehen davon aus, dass der Franken gegenüber dem Euro in den nächsten sechs Monaten erstarkt. Praktisch unverändert gegenüber dem Resultat der Juli-Umfrage rechnen die befragten Analysten mehrheitlich mit einer Abwertung des Frankens gegenüber dem US-Dollar. Dies dürfte mit den Erwartungen steigender Zinsen in den USA zusammenhängen. (awp/mc/pg)