ZKB und Sarasin senken BIP-Prognosen

ZKB und Sarasin senken BIP-Prognosen

Zürich – Die Ökonomen der Zürcher Kantonalbank (ZKB) und der Bank Sarasin haben ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum in der Schweiz aufgrund der globalen Konjunkturentwicklung und der Frankenstärke nach unten revidiert.

Die ZKB erwartet für das laufende Jahr noch ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,0% statt wie bisher 2,5% und für 2012 von 1,0% statt 2,0%. Die Sarasin-Ökonomen erwarten noch ein Wachstum des Bruttoinlandprodukts für 2011 von 1,6% nach bisher 1,9% und für 2012 von 0,6% nach bisher 1,0%.

Auch Prognosen für die USA und Eurozone gekappt
Die ZKB geht in ihrem Basisszenario von einem Konjunkturmotor in den USA und in Europa aus, der «stottert, aber nicht abgewürgt» wird. Entsprechend revidiert sie auch die Wachstumsprognosen für die USA und die Eurozone nach unten. Die Wahrscheinlichkeit einer Rezession habe sich allerdings deutlich erhöht, warnt sie.

Die schwächere globale Wirtschaftsdynamik und der starke Schweizer Franken seien «Gift für die Schweizer Konjunktur», schreibt auch die Bank Sarasin in ihrem am Mittwoch veröffentlichten «Macro Strategy September 2011». Die Schweizer Vorlaufindikatoren hätten ihren Zenit hinter sich gelassen und deuteten auf eine geringere Wachstumsdynamik hin.

Warten auf robustere Weltwirtschaft
Die Schweizer Wirtschaft dürfte sich im Urteil von Sarasin erst im 2012 wieder beschleunigen, sobald eine robustere Weltwirtschaft und ein schwächerer Franken die Schweizer Exporte wiederbelebten. Bei ihren Währungsprognosen geht Sarasin nicht mehr von einer Abschwächung des Frankens im laufenden Jahr aus. Neu sieht sie im vierten Quartal 2011 den EUR noch immer bei 1,15 CHF und den USD bei 0,79 CHF. Im Lauf des Jahres 2012 erwarten die Ökonomen eine allmähliche Abschwächung des Frankens gegenüber den Hauptwährungen.

Globale Konjunktur bestimmt Entwicklung
Die Schweiz werde sich der globalen Konjunkturentwicklung nicht mehr lange entziehen können, auch wenn sie sich bis anhin erfolgreich gegen die negativen Folgen der Frankenaufwertung gestemmt habe, geben sich die ZKB-Ökonomen überzeugt. Für eine Abwertung des Schweizer Frankens gebe es zurzeit aus fundamentaler Sicht nur wenige Anzeichen. Sollte die Nationalbank keine Untergrenze des EUR/CHF-Kurses festlegen, so werde der Franken in einem Jahr kaum schwächer als heute notieren. (awp/mc/pg)

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