Walter Oberhänsli, CEO Zur Rose AG. (Foto: zvg)
1. Halbjahr 2015
Die Zur Rose-Gruppe erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2015 einen um 10% tieferen Umsatz von CHF 412 Mio. In Lokalwährungen lag der Umsatz knapp 4% unter dem Vorjahreswert. Auch bei der Zur Rose-Gruppe hatte der schwache Euro einen negativen Einfluss von ca. 6% auf die Ertragszahlen. In den Kerngeschäftsfeldern, dem Medikamentenversand an Privatkunden und der Belieferung der selbstdispensierenden Ärzte in der Schweiz, konnte hingegen ein über der Marktentwicklung liegendes Wachstum von 2% generiert werden. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) wurde durch Sondereffekte, Umzug von DocMorris in ein neues Logistikgebäude und den Poststreik in Deutschland, negativ beeinflusst und beläuft sich auf CHF 5 Mio. Aufgrund nicht cashwirksamer Währungseffekte auf Bilanzpositionen resultiert ein Halbjahresverlust von CHF 2 Mio. Währungsbereinigt liegt das Unternehmensergebnis auf dem Niveau der Vorjahresperiode (CHF 0.1 Mio.).
Ausblick
Trotz der kurzfristigen Umsatzeinbussen in Deutschland geht die Unternehmensleitung für das Gesamtjahr 2015 von einer stabilen Umsatzentwicklung in Lokalwährungen aus. Das zweite Halbjahr dürfte sich insbesondere hinsichtlich der Profitabilität besser entwickeln, sodass aus heutiger Sicht für das Gesamtjahr mit einem insgesamt soliden Ergebnis der Unternehmensgruppe gerechnet wird.
Fazit
Das erste Semester war von einigen unerwarteten Ereignissen geprägt, was zu einem Periodenverlust führte. Gemäss Angaben in der Medienmitteilung hat die Abschwächung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken keinen negativen Effekt auf die Margenentwicklung, da die Kosten und der Umsatz in der gleichen Währung anfallen. Dennoch ist die Marge auf Stufe EBITDA momentan mit 1.2% immer noch auf einem tiefen Niveau. Die Eigenkapitalquote hat sich im ersten Halbjahr nochmals verringert. Es ist zu hoffen, dass die operative Rendite im zweiten Semester wieder ansteigt. Infolge des hohen Anteils der immateriellen Anlagen sehen wir hier ein gewisses Risiko in der Bilanz. Ebenfalls wird Ende 2017 die ausstehende Anleihe über CHF 50 Mio. fällig. Trotz dem momentanen Gegenwind hat die Online-Apotheke mit ihrem Geschäftsmodell gute Aussichten. Die Nachfrage für Bestellungen von Medikamenten über den Versandkanal dürfte zunehmen. Für die Anleger bleibt der Turnaround im Fokus. Auch die Weiterführung der Dividendenpolitik ist für die Aktionäre wichtig. (ZKB/mc/ps)
Aktienkurs Zur Rose-Gruppe