Bruno Schefer, CEO Züblin Immobilien. (Foto: Züblin)
Zürich – Die Immobiliengesellschaft Züblin litt im Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende März) erneut unter Umbauarbeiten und der Portfoliobereinigung. Unter dem Strich schloss das Unternehmen das Geschäftsjahr in der Verlustzone ab. Auf die Ausschüttung einer Dividende wird entsprechend wiederum verzichtet. Ein Ausblick wurde nicht bekanntgegeben.
Grund für den Fehlbetrag, der gemäss vorläufigen Zahlen auf 88 Mio CHF nach einem Gewinn von 4,7 Mio im Vorjahr beziffert wird, seien primär Marktwertanpassungen auf das niederländische und deutsche Portfolio, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. In diesen Ländern will sich das Unternehmen von den nichtstrategischen Liegenschaften trennen. Das operative Ergebnis fiel mit einem Verlust von 2 Mio CHF ebenfalls negativ aus.
Aufgrund der Umbauarbeiten in Paris und Bern, wo die Renovationsarbeiten im Laufe des Geschäftsjahres 2013/14 abgeschlossen werden sollen, und des Verkaufs von nicht strategischen Liegenschaften verringerte sich der Mietertrag um 25% auf 55 Mio CHF. Damit wurde die eigene Prognose deutlich verfehlt.
Eine Ausschüttung an die Aktionäre ist nicht vorgesehen. Auf Anfrage von AWP erklärte CEO Bruno Schefer, dass erneut auf die Ausschüttung einer Dividenden verzichtet werde. Erst ab dem Geschäftsjahr 2014/15 wolle man die Ausschüttung wieder aufnehmen, bestätigte er frühere Angaben.
Portfoliowert hat abgenommen
Der Gesamtwert des 51 Liegenschaften umfassenden Portfolios betrug per Ende März 1,07 Mrd CHF nach 1,08 Mrd per Ende September und 1,21 Mrd per Ende März 2012. Die Leerstandsquote lag ohne Berücksichtigung der Renovationsprojekte per Ende März mit 10,5% unter den 11,4% per Ende März 2012, allerdings über den zum Halbjahr ausgewiesenen 9,5%.
Das Unternehmen verfolgt bei der Portfoliobereinigung in Deutschland und den Niederlanden die Strategie, die Objekte trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten so schnell wie möglich zu verkaufen. Dies habe dazu geführt, den Wert dieser Immobilien anzupassen und so resultiert per Ende März eine Korrektur des Marktwerts des nicht strategischen Portfolios um 68 Mio auf 148 Mio CHF.
Im Berichtszeitraum wurden 9 Immobilien verkauft, eine davon in der Schweiz (Genf). Bei diesem Verkauf habe Züblin von den «guten» hiesigen Marktbedingungen profitiert, denn die Liegenschaft sei zu einem Preis verkauft worden, der 11% über dem Buchwert lag.
In Paris sei eine Büroimmobilie gemäss Bewertung verkauft worden, und bei den sieben weiteren Verkäufen handle es sich um nicht strategische Immobilien in den Niederlanden und in Deutschland. Mit Ausnahme einer Immobilie entsprachen dabei auch die Verkaufspreise dieser Liegenschaften den im Abschluss 2011/2012 bilanzierten Marktwerten. Gesamthaft resultierte aus den Liegenschaftsverkäufen ein Gewinn von 4 Mio CHF.
Von Loan-to-Value-Ziel entfernt
Eine wichtige Kennzahl bei Züblin ist die Loan-to-Value-Ratio, das Verhältnis des Kreditbetrages zum Verkehrs- oder Marktwert des Portfolios. Diese Kennzahl hat sich auf 65,7% (per Ende März) von 64,2% am Stichtag des Vorjahres erhöht und damit von der Zielgrösse entfernt. Züblin will nämlich ein Loan-to-Value von 60% erreichen.
Ein Ausblick auf das Geschäftsjahr 2013/14 ist der Mitteilung nicht zu entnehmen. Die vollständigen Ergebnisse werden am 16. Mai 2013 publiziert.
Die Zürcher Kantonalbank wird ihre GpA- und NAV-Schätzungen reduzieren, an der Titel-Einstufung «Untergewichten» will sie festhalten. Gemäss der Bank wird die Züblin-Aktie nach einer unterdurchschnittlichen Performance seit Jahresbeginn von 14% (SPI: +15%) mit einem Abschlag von 35% gegenüber dem NAV 2012/13 gehandelt.
Aktie unter Druck
Die Züblin-Papiere verlieren gegen 9.40 Uhr bei deutlich überdurchschnittlichem Volumen um 3,5% auf 2,24 CHF (Tagestief bisher: 2,15 CHF), während der SPI-Gesamtmarkt um 0,09% steigt. (awp/mc/upd/ps)