Züblin legt 2013/14 weiteres Verlustjahr vor

Züblin legt 2013/14 weiteres Verlustjahr vor

Züblin-CEO Bruno Schefer. (Foto: Züblin)

Zürich – Der Immobilienpark der an der SIX kotierten Züblin ist über das Geschäftsjahr 2013/14 (per 31.03.) geschrumpft. Neben dem Verkauf von weiteren Liegenschaften in Deutschland und den Niederlanden, die als nicht strategisch galten, versilberte Züblin allerdings auch Kernliegenschaften in der Schweiz. In der Folge brach der Mietertrag um knapp ein Viertel ein. Auch wenn Verbesserungen auf der Kostenseite erzielt wurden, resultierte unter dem Strich erneut ein Verlust. Auf die Ausschüttung einer Dividende soll erneut verzichtet werden. Im Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr zeigt sich das Management wenig konkret.

Die Mieterträge gingen um 23% auf 42 Mio CHF zurück, was das Unternehmen in einer Mitteilung vom Donnerstag fast ausschliesslich mit dem Verkauf von Anlageliegenschaften erklärt. Im Berichtszeitraum seien vier strategische Immobilien in der Schweiz für insgesamt 216 Mio verkauft worden, was einen Gewinn von 11 Mio einbrachte. Die freien Mittel würden zum Schuldenabbau verwendet, heisst es.

Vom nicht-strategischen Portfolio wurden acht Immobilien in den Niederlanden und sieben in Deutschland verkauft. Somit verblieben am Ende des Geschäftsjahres noch zehn nicht strategische Immobilien im Portfolio, davon fünf in den Niederlanden und fünf in Deutschland. Der Wert dieses Immobilienparks verringerte sich aufgrund der Verkäufe und wegen Wertkorrekturen um insgesamt rund 40 Mio auf 41 Mio CHF (nach 145 Mio im Vorjahr).

Kosten verringert – Weiterhin keine Dividende
Das operative Ergebnis sei wie erwartet mit einem Verlust von 10 Mio CHF negativ ausgefallen. Die operativen Kosten waren 11% tiefer als im Vorjahr. Dabei verminderten sich die liegenschaftsbezogenen Kosten um 7% begründet durch die geringere Anzahl von Liegenschaften. Der Verwaltungsaufwand sank um 15% und zeigt die in Aussicht gestellten Einsparungen. So reduzierte CEO Bruno Schefer seine Tätigkeit ab Anfang Jahr bei entsprechenden Saläranpassungen bekanntlich auf 50%.

Das Betriebsergebnis EBITDA kam bei 24 Mio CHF nach 35 Mio im Vorjahr zu liegen. Gesamthaft erzielte die Gruppe einen Verlust von 64 Mio. Der Fehlbetrag wird auf die Abwertungen der Anlageliegenschaften, den Verlust beim Verkauf der nicht strategischen Anlageliegenschaften und den Sondereffekt aus den Swap-Aberkennungen zurückgeführt. Einen Verlust in dieser Grössenordnung hatte Züblin anhand vorläufiger Zahlen bereits im April mitgeteilt.

Der Verwaltungsrat schlägt vor, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2013/2014 auszuschütten, da man sich auf die Finanzierung der Renovationsobjekte und die Reduzierung der Hypotheken konzentrieren wolle, heisst es im Geschäftsbericht.

Portfoliowert gesunken – Leerstand wegen Fertigstellungen hoch
Der Gesamtwert des Portfolios von Züblin belief sich am Stichtag auf 791 Mio gegenüber einem Wert von 1,07 Mio im Vorjahr. Die Hälfte davon entfällt auf Frankreich, 24% auf die Schweiz und 21% auf die strategischen Immobilien in Deutschland. Auf das nicht strategische Portfolio entfällt noch ein Anteil von 5% nach 14% im Vorjahr.

Die Leerstandsquote hat sich nach Abschluss sämtlicher Renovationsarbeiten auf 42,9% von 10,5% erhöht. Die derzeitige angespannte wirtschaftliche Situation in Frankreich erschwere eine Prognose, wann insbesondere das Grossprojekt «Newtime» vermietet werden könne.

Das wirtschaftliche Umfeld bleibe unverändert anfällig, heisst es beim Ausblick. Der Verwaltungsrat habe deshalb entschieden, sich einen finanziellen Freiraum zu verschaffen. So wolle Züblin den nach wie vor guten Immobilienmarkt in der Schweiz nutzen und das Schweizer Portfolio verkaufen. Neben dieser Veräusserung liege der Fokus im laufenden Jahr auf dem Abschluss des Verkaufsprogramms der nicht strategischen Immobilien, der Neuvermietung der Immobilien in Paris und der Reduktion der Betriebskosten.

Damit konzentriert sich Züblin, wie Anfang April bekannt gegeben, auf die Portfolios Deutschland und Frankreich.

Die Züblin-Aktien sind an der SIX bisher noch nicht gehandelt worden. (awp/mc/upd/ps)

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