Iosif Bakaleynik Chairman und CEO (l.), Thomas Wapp, CFO/COO Züblin Immobilien AG. (Foto: Züblin)
Zürich – Die finanziell angeschlagene Immobiliengesellschaft Züblin hat im ersten Semester des im April begonnenen Geschäftsjahres 2015/16 den Verlust im Vergleich zum Vorjahr deutlich eingedämmt und strategische Fortschritte gemacht. Die Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht soll in den kommenden Tagen starten.
Züblin ist ein Sanierungsfall und auf frisches Kapital angewiesen. Derzeit liege der Fokus denn auch auf der Kapitalerhöhung, die in den kommenden Wochen durchgeführt werden soll, sagte CEO und VRP Iosif Bakaleynik am Mittwoch an einer Telefonkonferenz zum Halbjahresergebnis.
Durch die Massnahme, die wegen einer unter der gesetzlichen Mindesthöhe liegenden Eigenkapitalquote notwendig wurde, soll das Eigenkapital im Verhältnis zur Bilanzsumme auf rund 25% steigen, stellte Finanzchef Thomas Wapp in Aussicht. Konkret rechnet man mit einem Nettoerlös von etwa 70 Mio CHF.
Strategische Fortschritte
Derweil hat Züblin strategische Fortschritte gemacht. So trennte man sich von den Liegenschaften in Frankreich, womit der Fokus wie geplant auf den deutschsprachigen Immobilienmarkt eingegrenzt wurde. Zudem wurde aus dem Portfolio in Deutschland eine als nicht strategisch definierte Liegenschaft in Halle im Bundesland Sachsen-Anhalt verkauft.
Und für die verbleibenden zwei nicht strategischen Objekte rechnet Finanzchef Thomas Wapp bis Ende März 2016 mit einem Verkauf. Dann kann das Management den ersten Punkt in ihrem Strategieplan abhaken, der eine Konzentration auf die Kernkompetenzen vorsieht.
Punkt zwei sieht eine Stabilisierung der Kernaktivitäten und der finanziellen Lage vor, welche durch die Kapitalerhöhung erreicht werden soll. Ist dies vollbracht, soll eine Wachstumsphase in den Zielmärkten eingeleitet werden.
Verlust eingedämmt
Im ersten Halbjahr ergab sich unter dem Strich ein deutlich geringerer Verlust von 23,6 Mio CHF. In der entsprechenden Vergleichsperiode wurde ein Verlust von rund 118 Mio CHF geschrieben, dies vor allem aufgrund von negativen Wertveränderungen des Immobilienparks. Der Mietertrag des auf 330 Mio CHF bewerteten Immobilienparks ging auf 9,3 Mio CHF von 11,3 Mio im Vorjahr zurück. Züblin, mit Immobilien in der Schweiz und in Deutschland, führt den Rückgang auf Liegenschaftsverkäufe sowie den EUR/CHF-Währungseffekt zurück.
Züblin ist ein Schatten seiner selbst. Vor acht Jahren beispielsweise, als letztmalig eine Dividende ausgezahlt wurde, erwirtschaftete das Unternehmen mit einem über halb Europa verstreuten Immobilienpark im Wert von 2 Mrd CHF einen Mietertrag von knapp 130 Mio CHF. Seit dem Geschäftsjahr 2012/13 schreibt das Unternehmen Verlust. (awp/mc/pg)