Zug – Die Zuger Kantonalbank (ZGKB) hat im ersten Halbjahr 2023 deutlich mehr verdient. Insbesondere die positive Entwicklung im Zinsengeschäft trug zum Ergebnis bei.
Der Geschäftserfolg als Mass für die operative Leistung legte laut Mitteilung vom Dienstag im ersten Semester um 22,4 Prozent zu auf 73,2 Millionen Franken zu. Unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 62,7 Millionen Franken, was einem Plus von fast 20 Prozent entspricht.
Die Bank profitierte stark von der jüngsten Zinsentwicklung. Bereits im letzten Herbst habe man die Verzinsung auf den Guthabenkonten erhöht, heisst es in der Mitteilung. Der beachtliche Zufluss an Kundengeldern habe sich nun im ersten Halbjahr 2023 fortgesetzt. Gepaart mit dem Ausbau der Kreditvolumen und mit gezielten Massnahmen in der Bilanzsteuerung sowie bei den Zinsänderungsrisiken habe im Zinsgeschäft mit 99,8 Millionen Franken ein um 30,1 Prozent höherer Nettoerfolg im Zinsengeschäft resultiert.
Netto-Neugeld-Zufluss der Depotvermögen von 1,1 Milliarden Franken
Die Bank legte aber auch in den anderen Bereichen zu. So stieg etwa der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft um 14,5 Prozent auf 38,6 Millionen und der Handelserfolg um 36,2 Prozent 9,8 Millionen Franken. Das anspruchsvolle Umfeld für das Anlagegeschäft habe das Ertragswachstum im Wertschriften- und Anlagegeschäft allerdings zurückgebunden, heisst es.
Der Netto-Neugeld-Zufluss der Depotvermögen von 1,1 Milliarden Franken im ersten Halbjahr wird dabei aber als «sehr erfreulich» bezeichnet. Damit stiegen die betreuten Depotvermögen per 30. Juni 2023 auf 18,1 Milliarden Franken.
Insgesamt legte der Geschäftsertrag um gut ein Viertel auf 151,7 Millionen Franken zu. Da der Geschäftsaufwand mit 18,5 Prozent auf 64,6 Millionen Franken unterdurchschnittlich zulegte, kam es zu den oben genannten hohen Zunahmen bei den Gewinnzahlen. Das für Banken wichtige Kosten/Ertrags-Verhältnis (Cost-/Income Ratio) konnte weiter gesenkt werden auf 41,6 Prozent. Ein Wert von unter 50 Prozent gilt bereits als sehr gut.
Die Bilanzsumme stieg im ersten Halbjahr derweil um 5,9 Prozent auf 19,7 Milliarden Franken per Mitte Jahr. Die Hypothekarforderungen als Hauptgeschäft legten um 2,4 Prozent auf 13,8 Milliarden zu.
Strategie kommt voran
Für die weitere Zukunft zeigt sich die Bank sehr zuversichtlich. Mit der Umsetzung der Strategie 2025 komme die Zuger Kantonalbank «gut voran», heisst es etwa. Die Bank will sich unter anderem stärker als Finanzdienstleisterin für Unternehmen und ihre Eigentümerschaft engagieren. Einige der strategischen Initiativen schlügen sich bereits positiv in der Erfolgsrechnung nieder.
Für das Gesamtjahr 2023 erwartet die ZGKB Ergebnis über Vorjahr. Sie geht allerdings im zweiten Halbjahr von einer erhöhten Volatilität an den Finanzmärkten aus und will daher an der «defensiven Positionierung» festhalten. (awp/mc/hfu)