Zur Rose-Gruppe wächst weiter
Frauenfeld – Die Zur Rose-Gruppe expandiert weiter und übernimmt die Versandaktivitäten der Onlineapotheke medpex. Mit der Übernahme treibe die Gruppe die Konsolidierung im Medikamentenversandmarkt Deutschland weiter voran, wie aus einer Mitteilung am Donnerstag hervorgeht. Sie soll über eine Kapitalerhöhung finanziert werden. Zudem legte das Unternehmen vorläufige Zahlen vor. Demnach stieg der Umsatz im dritten Quartal und damit in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres kontinuierlich an. Besonders deutlich verbesserte sich das Geschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (OTC).
Konkret verbesserte sich der Umsatz in den ersten neun Monaten bei einem markant wachsenden Onlinegeschäft mit rezeptfreien Arzneimitteln (OTC) um 25 Prozent auf 889,3 Millionen Franken, in Lokalwährung bedeutet dies eine Zunahme um 22 Prozent. Das Geschäft Schweiz verbesserte sich um 7,4 Prozent auf 389,8 Millionen mit einer erfreulichen Entwicklung sowohl im Ärzte- als auch im Retail-Geschäft (6 bzw. 9 Prozent). Auch im Segment Deutschland habe sich die dynamische Wachstumsentwicklung mit einem Umsatzsprung in Lokalwährung von 35 Prozent (43 Prozent in Schweizer Franken) fortgesetzt, wie es weiter heisst.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 16,6 Prozent (15,6 Prozent in Lokalwährungen) auf 286,5 Millionen Franken. Im Segment Deutschland legte der Umsatz um 28,9 Prozent auf 157,8 Millionen zu. Das Schweizer Geschäft stieg mit 3,4 Prozent auf 127,7 Millionen.
Für das Gesamtjahr 2018 erwarte das Management weiterhin ein Umsatzwachstum von über 20 Prozent in Lokalwährung und auf EBITDA-Stufe ein um Sonderkosten und Promofarma bereinigtes ausgeglichenes Ergebnis.
Übernahme von medpex-Versandaktivitäten über Kapitalerhöhung
Mit der Übernahme der Versandapotheke von medpex, Deutschlands drittgrösster Onlineapotheke, baut die Zur Rose-Gruppe ihre europäische Marktführerschaft aus. Die Gruppe beabsichtigt, den Kaufpreis für medpex und für weitere, organische Wachstumsinitiativen über eine Kapitalerhöhung im Umfang von rund 200 Millionen zu finanzieren. Der Abschluss wird im ersten Quartal 2019 erwartet.
Der Kaufpreis besteht aus drei Komponenten, wobei der Basiskaufpreis in Bar- und Aktienanteil bei einem Faktor von 0,7 des für 2018 geplanten Umsatzes von Medpex in Höhe von 170 Millionen Euro liege. Hinzu kommen zwei nachgelagerte Earn-Out-Komponenten. Insgesamt erwartet Zur Rose einen Gesamtkaufpreis von etwa dem Umsatz von Medpex und damit von rund 170 Millionen Euro.
Mit der Übernahme erwartet Zur Rose durch die komplementären Stärken von DocMorris und medpex positive Auswirkungen auf das Wachstum und die Profitabilität des Deutschland-Geschäfts. Darüber hinaus würden Grössenvorteile, wie zum Beispiel im Bereich Einkauf und IT, erwartet, wie aus der Mitteilung hervorgeht. Die Gründer von medpex werden durch die Transaktion Aktionäre der Zur Rose-Gruppe und verbleiben operativ im Unternehmen.
Ausserordentliche GV in den nächsten Wochen
In den nächsten Wochen wird Zur Rose zu einer ausserordentlichen Generalversammlung einladen. Der Verwaltungsrat wird den Aktionärinnen und Aktionären vorschlagen, das Aktienkapital durch die Ausgabe von neuen Aktien unter Wahrung der Bezugsrechte der bestehenden Aktionärinnen und Aktionäre zu erhöhen. Die Kapitalerhöhung werde voraussichtlich noch in diesem Jahr erfolgen. Der Aktienanteil der Kaufpreiszahlung im Rahmen der medpex-Transaktion erfolgt durch die Ausgabe von Aktien aus dem bestehenden genehmigten Kapital. (awp/mc/ps)