Frauenfeld – Zur Rose hat im ersten Quartal 2019 den Umsatz weiter gesteigert. Zusätzlichen Schub erhielt die Versandapotheke dabei durch die Corona-Pandemie. Allgemein erhofft sich die Gruppe nun, dass mit der Pandemie die Akzeptanz für den Medikamentenversand steigt.
Konkret verbesserte sich der Umsatz im ersten Jahresviertel inklusive der Medpex-Übernahme um 11,6 Prozent auf 436,6 Millionen Franken, wie die Gruppe am Donnerstag mitteilte. Ohne Medpex lag der Umsatz bei 365,0 Millionen und das Wachstum bei ebenfalls 11,6 Prozent.
Damit verzeichnet Zur Rose im grössten europäischen Medikamente-Versandmarkt Deutschland ein deutliches Wachstum. Das Deutschlandgeschäft wuchs inklusive Medpex um 8,9 Prozent auf 263,6 Millionen Franken. Ohne Medpex lag das Plus hier bei 8,2 Prozent auf 202,0 Millionen.
Vor allem aber auch in der Schweiz wuchs der Umsatz derweil mit plus 14,2 Prozent stark an auf 151,2 Millionen Franken. Und das noch immer verhältnismässig kleine Segment «Europa» legte um satte 55 Prozent zu auf 12,4 Millionen Franken zu.
Gewinnzahlen publiziert die Gruppe zum ersten Quartal nicht.
Corona stärkt Online-Handel
Zur Rose zählt wohl zu den wenigen Gewinnern der Corona-Krise. Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie nutzten Kunden und Patienten vermehrt den Versandkanal, heisst es im Communiqué. Und die Nachfrage nach Medikamenten und Gesundheitsprodukten habe innerhalb der Gruppe deutlich zugenommen.
Die Auswirkungen der Covid-19-Krise auf das Geschäft bleiben im Ausblick allerdings weiterhin unberücksichtigt. Diese könnten aktuell noch nicht quantifiziert werden, heisst es. Insgesamt erwartet die Gruppe durch die globale Krise jedoch eine deutlich schnellere Marktakzeptanz für den Medikamentenversand und digitale Gesundheitsdienstleistungen.
Wachstum bleibt im Fokus
Die Gruppe will sich auch weiterhin vor allem auf ihr Wachstum konzentrieren und bestätigt nun in der Mitteilung den Ende März gegebenen Ausblick. Demnach erwartet Zur Rose für das laufende Jahr inklusive Medpex weiterhin ein Umsatzwachstum von 10 Prozent und im Jahr darauf dann eine «deutliche Umsatzsteigerung».
Bereinigt um Aufwendungen durch zusätzliche Wachstumsinitiativen – insbesondere im Bereich des elektronischen Rezepts – will die Gruppe 2020 zudem ein ausgeglichenes Ergebnis auf Stufe EBITDA erzielen. Und auf mittlere Frist wird um Wachstumsinitiativen bereinigt eine EBITDA-Marge von rund 8 Prozent angestrebt bei einem Umsatz von 3 Milliarden Franken.
E-Rezept als Wachstumstreiber
Grosse Hoffnungen setzt die Online-Apotheke dabei bekanntermassen in die bevorstehende Einführung des E-Rezepts in Deutschland. Gemäss einem Gesetzesentwurf der deutschen Bundesregierung vom 1. April 2020 sollen ärztliche Rezepte ab dem 1. Januar 2022 grundsätzlich nur noch in elektronischer Form ausgestellt werden.
Um über die nötigen finanziellen Mittel für weiteres Wachstum zu verfügen, platzierte Zur Rose eine Wandelanleihe im Volumen von 175 Millionen Franken. Und um auch weiterhin finanziell flexibel zu bleiben, beantragt die Versandapotheke der Generalversammlung vom 23. April die Schaffung von bedingtem und genehmigtem Aktienkapital. Das Unternehmen will neue Aktien im Umfang von bis zu 15 Prozent der bestehenden Anteile ausgeben können. (awp/mc/ps)