Zur Rose plant SIX-Kotierung noch in 2017
Frauenfeld – Die Apothekengruppe Zur Rose konkretisiert ihre Pläne für den Gang an die Schweizer Börse. Dieser Schritt soll mit einer Kapitalerhöhung verbunden werden und noch im laufenden Jahr stattfinden. Mit den Mitteln aus dem Börsengang will die Gesellschaft ihre Wachstumspläne finanzieren. In Deutschland werden bereits konkrete Übernahmegespräche geführt.
Beim Börsengang werde eine Mittelaufnahme von mindestens 200 Mio CHF angestrebt, teilte die Gesellschaft am Donnerstag mit. Bei Ausübung der Greenshoe Option sollen der Gruppe maximal weitere rund 30 Mio CHF zufliessen.
Wie schon bekannt war, findet am 19. Juni eine ausserordentliche Generalversammlung statt, an der die Voraussetzungen für den Börsengang geschaffen werden sollen. Konkret wird über die Schaffung von genehmigtem Kapital sowie über eine Statutenrevision entschieden.
Übernahme in Deutschland geplant
Mit dem Geld aus dem Börsengang will die Gesellschaft die im kommenden Dezember fällig werdende Unternehmensanleihe (50 Mio CHF) refinanzieren. Vor allem aber plant sie, damit den Ausbau des Deutschlandgeschäfts sowie die weitere internationale Expansion zu finanzieren. Akquisitionen seien dabei ein Thema, hiess es weiter.
In Deutschland führt die Gesellschaft derzeit konkrete Übernahmegespräche. Mit dem Eigentümer einer Versandapotheke, die auf rezeptfreie Medikamente fokussiert ist, wurde eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, schrieb Zur Rose. Der Zukauf würde laut den Angaben den Umsatz des Deutschlandgeschäfts um mehr als 10% erhöhen. Der Vertragsabschluss wird für das dritte Quartal 2017 angestrebt.
Aktueller Free Float von 63,9%
Aktuell besteht das Aktionariat der Zur-Rose-Gruppe aus mehreren Grossaktionären, wobei die KWE Beteiligungen AG der Unternehmerfamilie Frey 20,7%, die Matterhorn Pharma Holding der saudi-arabischen Investorengruppe Al Faisaliah 6,1% sowie Mitglieder des Verwaltungsrats und des Managements 8,4% besitzen. 63,9% der Papiere werden laut den Angaben von über 2’000 Ärzten sowie institutionellen Investoren und Privatanlegern gehalten.
Sperrfristen von bis zu zwölf Monaten sollen laut der Mitteilung für den Verwaltungsrat, die Gruppenleitung, weitere Mitglieder des Managements sowie die KWE Beteiligungen AG gelten.
Im Rahmen des Börsengangs werde zudem beabsichtigt, Alt-Aktien von Verwaltungsräten, der Gruppenleitung sowie weiteren Mitgliedern des Managements im Umfang von voraussichtlich rund 3% der ausstehenden Aktien zu platzieren, hiess es weiter.
Kurs aktuell 125 CHF
Aktuell werden die Valoren auf den Handelsplattformen OTC-X der Berner Kantonalbank, der eKMU-X der ZKB sowie bei der Lienhardt & Partner Privatbank gehandelt. Derzeit notieren die Papiere auf allen drei Handelsplätzen bei 125 CHF, nachdem sie Anfang Jahr noch weniger als 80 CHF gekostet hatten.
Der geplante Börsengang wird laut den Angaben von der UBS und Berenberg als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners begleitet. Die Zürcher Kantonalbank wurde als Co-Lead Manager mandatiert.
Gemäss Informationen der «Finanz und Wirtschaft» werden zur Bewertung hauptsächlich zwei kotierte Apotheken als Vergleich herangezogen: die an der deutschen Börse kotierte Shop Apotheke sowie Galenica.
Nach Galenica der nächste «Apotheken-IPO»
Apropos Galenica: Mit Zur Rose käme es an der SIX zum zweiten Börsengang eines Unternehmens im Apothekenbereich im laufenden Jahr, nachdem im April die Papiere der Apothekensparte des vormaligen Galenica-Konzerns an der SIX kotiert wurden.
Im vergangenen Jahr erzielte Zur Rose mit 752 Mitarbeitern einen Umsatz von 879,5 Mio CHF. Unter dem Strich schrieb die Gesellschaft rote Zahlen (-12,8 Mio CHF), was mit Sonderkosten unter anderem durch eine breit angelegten Marketingoffensive in Deutschland erklärt wurde. (awp/mc/upd/ps)
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