Steckborn – Die Versandapotheke Zur Rose hat zuletzt unter Verzögerungen bei der Einführung des digitalen Rezepts in Deutschland gelitten. Doch die Gruppe glaubt weiter an die Einführung im laufenden Jahr und bestätig am Donnerstag anlässlich der Umsatzzahlen 2021 ihre hohen Wachstumsziele.
Ende 2021 hatte das deutsche Bundesgesundheitsministerium (BMG) informiert, dass es den kontrollierten Test- und Pilotbetrieb zur Einführung des E-Rezepts in Deutschland über den 1. Januar 2022 hinaus verlängert. Bereits davor war es aufgrund mangelnder technischer Infrastrukturen zur Verzögerungen im Testbetrieb gekommen.
Dabei hätte die Reform per Jahresbeginn verbindlich umgesetzt werden sollen. Für Zur Rose war das natürlich ein Rückschlag, soll das E-Rezept doch zum klar wichtigsten Umsatztreiber werden. Die Aktien der Versandapotheke wurden an der Börse denn auch stark abgestraft. Von einem Niveau bei klar über 500 Franken im Februar 2021 fielen die Titel zuletzt unter 200 Franken.
Die Online-Apotheke erwartet nun aber «schnellstmöglich» die Bekanntgabe eines verbindlichen Zeitplans zum E-Rezept. Dabei stützt sie sich den Angaben zufolge auf die «bisherige Kommunikation» des BMG.
Weiter Verdoppelung des Umsatzes erwartet
Die Gruppe sieht das angelaufene Jahr 2022 denn auch weiterhin ganz «im Zeichen des E-Rezept-Rollouts in Deutschland» und bestätigt im heutigen Communiqué ihre ambitionierten Mittelfristziele. Demnach soll sich der Umsatz in drei bis fünf Jahre in etwa verdoppeln und 4 Milliarden Franken erreichen.
Zudem will das Unternehmen mittelfristig weiterhin eine EBITDA-Marge von 8 Prozent erreichen. Zuletzt gelang es aufgrund der hohen Investitionen ins Wachstum allerdings nicht, beim EBITDA die Gewinnschwelle zu erreichen.
Das Wachstum hat also seinen Preis. Schwarze Zahlen auf Stufe EBITDA dürften frühestens per Ende 2022 zu erwarten sein, wie Zur Rose immer wieder betonte. (awp/mc/ps)