Zurich: Die grössten Sorgen von Unternehmen 2017
Zürich – Unternehmen betrachten wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken als ihre drängendsten Sorgen. Auch das Risiko von Cyber-Angriffen hat an Bedeutung gewonnen. Das geht aus den Umfragedaten des World Economic Forum hervor, die heute von den strategischen Partnern des Global Risks Report, Marsh & McLennan Companies und Zurich Insurance Group (Zurich), veröffentlicht wurden.
Die Hauptrisiken, denen sich Unternehmen auf der ganzen Welt ausgesetzt sehen, sind Arbeitslosigkeit, Finanzkrisen und das Versagen nationaler Regierungen, für Stabilität zu sorgen. Auch Cyber-Risiken gewinnen an Bedeutung. Dies geht aus einer neuen, heute veröffentlichten Umfrage des World Economic Forum (Forum) hervor.
Die neuen Daten stammen aus der vom Forum entwickelten Executive Opinion Survey (EOS), die einen einzigartigen Einblick in die globalen Geschäftsbedingungen bietet und die – neben vielen anderen Aspekten – die Befragten dazu auffordert, die fünf grössten Geschäftsrisiken in ihren jeweiligen Ländern zu identifizieren. Die EOS wurde von Februar bis Juni 2017 durchgeführt. Die Frage nach den Geschäftsrisiken wurde von 12’411 Führungskräften aus 136 Ländern beantwortet.
Weltweit grösste Risiken
Die Antworten der Führungskräfte lassen darauf schliessen, dass ökonomische, geopolitische, soziale und technologische Risiken in den nächsten zehn Jahren wahrscheinlich die grösste Gefahr für ihre Unternehmen darstellen werden.
Spitzenreiter der weltweit grössten Risiken für das Jahr 2017
- Arbeitslosigkeit oder Unterbeschäftigung
- Finanzkrisen
- Versagen nationaler Führung
- Energiepreisschock
- Extreme soziale Instabilität
- Versagen von Finanzmechanismen oder -institutionen
- Versagen wichtiger Infrastruktur
- Cyber-Angriffe
- Zwischenstaatlicher Konflikt
- Terroranschläge
John Scott, Chief Risk Officer, Commercial Insurance bei Zurich, sagt zu den Ergebnissen: „Durch Wirtschaftswachstum und technologischen Fortschritt entstehen neue Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen und Länder. Geopolitische Risiken und Vorfälle haben aber zu einem Zustand der Unsicherheit geführt, der Fragen danach laut werden lässt, wie Widerstandskraft in unsicheren Zeiten sichergestellt werden kann. Für Unternehmen ist die Implementierung klarer Risikomanagement-Strategien von eminenter Bedeutung. So werden Optionen für rechtliche Strukturen und operative Entscheidungen geschaffen, die verschiedene unsichere politische Szenarien berücksichtigen. Das ist frustrierend und ressourcenintensiv, aber Unternehmen benötigen genau diese Art von strategischem Denken, wenn sie der Unsicherheit trotzen und Widerstandskraft gegenüber Risiken entwickeln wollen, die sich aus verschiedenen möglichen Szenarien ergeben. Mit Blick auf die Umfrageergebnisse scheinen sich Führungskräfte mittelfristig eher auf soziale und ökonomische Risiken zu konzentrieren, doch die potenziellen Auswirkungen von Umwelt- und Technologierisiken sollten ebenfalls nicht unterschätzt werden.“
John Drzik, Präsident Global Risk & Digital bei Marsh, sagt: „Die fragile Erholung der Weltwirtschaft stellt weiterhin die grösste Sorge für Unternehmen dar. Führungskräfte nehmen jedoch auch das Potenzial für die Bedrohung ihrer Geschäftsfähigkeit wahr, welches in Cyber-Angriffen und anderen mit Technologie verbundenen Risiken steckt. In vielen grossen Volkswirtschaften haben Führungskräfte Cyber-Bedrohungen mittlerweile an die Spitze der Risikoliste gesetzt. Unternehmen müssen konsequent analysieren, welche Auswirkungen diese Risiken auf ihre Prozesse haben könnten, und die entsprechenden Massnahmen zur Risikominderung und zur Stärkung ihrer Widerstandskraft ergreifen.“
Seit 2006 erstellt das World Economic Forum in seinem Flaggschiffbericht Global Risks Report, der jährlich in Zusammenarbeit mit den strategischen Partnern Marsh & McLennan Companies (MMC) und Zurich Insurance Group (Zürich) erstellt wird, eine weltweit führende Analyse der sich entwickelnden globalen Risikolandschaft. Die nächste Ausgabe des Global Risks Report wird im Januar 2018 erscheinen.
Risikowahrnehmung nach Region
In den meisten Regionen haben Führungskräfte „Arbeitslosigkeit“ oder „Unterbeschäftigung“ und „Finanzkrisen“ als grösste Risiken eingestuft, doch in Nordamerika sowie in der Region Ostasien/Pazifik wurde die Risikoliste von Cyber-Angriffen und Vermögensblasen angeführt.
In der Folge gestiegener geopolitischer Risiken, die in manchen Fällen noch durch Protektionismus verstärkt werden, machen sich Führungskräfte in Europa und Südasien, in Lateinamerika und der Karibik sowie in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara Sorgen über ein mögliches Versagen der nationalen Führung.
In Europa haben Führungskräfte zusätzlich den Punkt „Versagen von Finanzmechanismen oder -institutionen“ auf die Liste der grössten Risiken gesetzt. In Südasien hat das rasante Wachstum der Stadtzentren dazu geführt, dass Führungskräfte in dieser Region die beiden Punkte „Versagen der Stadtplanung“ und „Versagen wichtiger Infrastruktur“ als eine der bedeutsamsten, potenziellen Risiken für ihre Unternehmen betrachten.
Risiken im Zusammenhang mit dem „Versagen bei der Anpassung an den Klimawandel“ haben dagegen unter denjenigen, die für die nächsten zehn Jahre voraussichtlich als besonders bedeutsame Gefahren angesehen werden, nur eine geringe Rolle gespielt. Von den 20 Volkswirtschaften, deren Angaben wir heute veröffentlichen, haben lediglich die kanadischen Führungskräfte den Klimawandel auf die Liste der grössten Risiken gesetzt, wobei sie einige andere Risiken als noch wichtiger eingestuft haben.
Um das Risiko möglicher Terroranschläge sorgen sich Führungskräfte in Nordamerika, im Nahen Osten und in Nordafrika, in den restlichen Regionen schaffte es dieser Punkt nicht in die Top-5-Risiken unter den Unternehmen der anderen Regionen.
Weitere Informationen
Die Umfrage wurde zwischen Februar und Juni 2017 durchgeführt. Die vollständigen weltweiten Ergebnisse werden im Januar 2018 zusammen mit dem neuen Global Risks Report veröffentlicht. Weitere Informationen zu den Umfrageergebnissen erhalten Sie auf unserer Webseite.