Betrugsfälle beim Bund – SECO und VBS betroffen
SECO-Direktor Jean-Daniel Gerber.
Bern – Gleich zwei Betrugsfälle beim Bund sind am Donnerstag bekannt geworden. Das SECO wurde von einem Mitarbeiter um mindestens 300’000 CHF gebracht. Im VBS stehen wegen Unregelmässigkeiten bei Abrechnungen zwei Mitarbeiter am Pranger.
Im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) verwendete ein Beschäftigter Rechnungen, Zahlungsaufträge und Kontierungsdaten missbräuchlich und überwies Geld auf seine fiktiven Firmenkonten. Dabei fälschte er auch Unterschriften. Es geht um insgesamt mindestens 300’000 CHF. Die Unregelmässigkeiten in der Buchhaltung seien im Dezember entdeckt worden, bestätigte das SECO Informationen der «Handelszeitung» vom Donnerstag. Der Mitarbeitende war im Finanzbereich des SECO tätig und wurde fristlos entlassen. Gegen ihn ist eine Strafanzeige eingereicht worden, die Untersuchung läuft.
Disziplinarverfahren eröffnet
Auch im Verteidigungsdepartement (VBS) wurde ein Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung freigestellt. Sein Vorgesetzter bezieht derzeit ebenfalls in «gegenseitigem Einvernehmen freiwillig» Ferien. Systematische Kontrollen der Zentralen Ausgleichsstelle in Genf haben laut VBS den Verdacht aufkommen lassen, dass die Verwaltung bei der Abrechnung von freiwilligen Militärdienstleistungen zu grosszügig war. Gegen die beiden zivilen Mitarbeiter, die im Bereich Verteidigung arbeiten, wurde gemäss VBS-Angaben vom Donnerstag ein Disziplinarverfahren eröffnet. Es handelt sich um den Chef öffentliche Veranstaltungen Verteidigung und den vorgesetzten Bereichsverantwortlichen, den Chef Kommunikation Verteidigung.
Laufende Untersuchung
Die getroffenen Massnahmen sind das Resultat einer internen, noch laufenden Untersuchung, welche Verteidigungsminister Ueli Maurer im Februar 2011 angeordnet hatte. Das VBS-Generalsekretariat leitete zur Ermittlung des gesamten und komplexen Sachverhalts eine Administrativuntersuchung ein. (awp/mc/ss)