Beim Wachstum kommt es auf Nachhaltigkeit an, nicht auf das Tempo
Osnabrück – Unternehmen müssen wachsen, um am Markt Bestand zu haben. Doch beim Weg zur Größe gibt es verschiedene Optionen. So kann man auf Schnelligkeit setzen oder auf Qualität und Nachhaltigkeit.
Dr. Heiko Kroll, CEO von coffee perfect
Coffee perfect plädiert eindeutig für den zweiten Weg – und nutzt diesen aktuell durch neue Kooperationen.
Erinnern Sie sich noch an Frank Asbeck? Der Unternehmer und von den Medien so genannte Sonnenkönig aus Bonn war um die Jahrtausendwende eine der ganz großen Nummern bei deutschen Unternehmern. Asbeck hatte 1998 aus einem kleinen Ingenieurbüro den deutschen Solarpionier schlechthin gestaltet: die SolarWorld AG. Der Börsenboom Ende der Neunziger und die üppigen Solarsubventionen der rot-grünen-Regierung um Gerhard Schröder und Joschka Fischer ließen die Kassen klingeln. Das Unternehmen ging an die Börse, das Wachstum schien schier keine Grenzen zu kennen: 2008 verfolgte Asbeck gar den kühnen Plan, die Opel AG zu übernehmen. Die Finanzkrise 2009 und rapid sinkende Einspeisevergütungen machten alle Pläne zunichte. 2018 ging das Unternehmen in die Insolvenz.
Individuelle Wege wagen
Was können wir daraus lernen – und auf den Business-Alltag mittelständischer Firmen in Deutschland heute übertragen? Nun, Wachstum ist wichtig und die Lebensader unserer Volkswirtschaft. Aber genauso entscheidend ist auch: Es geht nicht darum, möglichst schnell, sondern möglichst gesund zu wachsen. Das ist auch meine Vision und die meines Teams, seitdem ich coffee perfect 2021 in einer herausfordernden Markt- und Betriebssituation übernommen habe.
In diesen bewegten vergangenen drei Jahren hat coffee perfect einige Veränderungen erlebt: personelle Wechsel in der Geschäftsführung, den Ausbau am Standort Osnabrück, die Einführung neuer Automatentypen und innovative Konzepte wie das kürzlich eingeführte „We proudly serve Starbucks®“ und die Kooperation mit Franke Coffee Systems. In unseren drei Märkten – Deutschland, Österreich und Dänemark – sind wir heute gut positioniert – mit der Aussicht, weitere Marktanteile zu gewinnen. Das ist langfristig unser fester Plan. Aber keiner, für den wir unser primäres Ziel zu opfern bereit wären: ein dauerhaft gesundes Wachstum.
Wie coffee perfect vor einigen Jahren geht es immer wieder Startups und mittelständischen Unternehmen in ihrer Entwicklungsgeschichte: Irgendwann kommen sie an den Punkt, wo das Verfolgen zu ambitionierter Wachstumsziele negative Implikationen auf die Stabilität des Unternehmens hat. Doch heute wissen wir: Das Tempo ist nicht entscheidend. Unternehmen sind wie Sportler – jedoch keine Sprinter, sondern Marathonläufer. Deswegen: Wachstum ist relevant, doch das Tempo muss gesund sein.
Deutsche Qualität trifft auf Schweizer Genauigkeit
Einen erfolgsversprechenden Weg zum nachhaltigen Wachstum sehe ich vor allem in strategischen Kooperationen: Eine solche hat coffee perfect jetzt beispielsweise mit dem Schweizer Kaffeeautomaten-Hersteller Franke Coffee Systems beschlossen. Ziel der Zusammenarbeit sind neue Standards im professionellen Vertrieb und Service von Kaffeevollautomaten im deutschen Markt. Damit festigt coffee perfect seine Position als führendes Unternehmen im B2B-Vertrieb von Kaffeevollautomaten höchster Qualität.
Solche Kooperationen sind ein greifbarer Beweis dafür, dass Wachstum nicht bedeutet, alles selbst zu machen. Unternehmen, gerade in finanziell angespannten Zeiten, sollten einen klaren „Core-vs.-Non-Core-Ansatz“ beherzigen und entscheiden: Was gehört zum Kernbusiness, was besorgen sie sich etwa in Form von Kooperationen sinnvoller am Markt oder bei Partnern?
Für uns dabei entscheidend: Die Kombination aus der Vertriebsstärke von coffee perfect und der Innovationskraft von Franke Coffee Systems ermöglicht eine integrierte Lösung – bestehend aus Geräten, Füllprodukten und Servicedienstleistungen aus einer Hand. Die Modellreihe „coffee perfect powered by Franke“ umfasst drei Varianten, die speziell darauf ausgerichtet sind, den unterschiedlichen Mengenbedürfnissen der Kunden gerecht zu werden. Ein signifikanter Trend im Kaffeemarkt ist zudem die steigende Nachfrage nach pflanzlichen und veganen Milchalternativen. Dank innovativer Technologien können nun verschiedene Milchvarianten gleichzeitig verwendet werden. Dieses erweiterte Getränkeportfolio erlaubt es, bei jedem Kaffeegetränk zwischen traditionellen und pflanzlichen Milchsorten zu wählen.
Wir von coffee perfect wollen gesund wachsen. Wir haben uns für einen eigenen, individuellen Weg entschieden – mit nachhaltigem Wachstum auch durch passgenaue und langjährige Kooperationen. (Coffee perfect/Bettertrust/mc/hfu)
Über den Autor
Dr. Heiko Kroll ist CEO der coffee perfect GmbH. Das Unternehmen mit Sitzin Osnabrück ist einer der führenden Anbieter für betriebliche Kaffee-, Getränke- und Snackversorgungen. coffee perfect beschäftigt rund 300 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich und Dänemark.