CH-Eröffnung: Freundlich dank Finanzwerten – Kurssprung bei Swiss Re

Neue Impulse werden im weiteren Verlauf von der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Nachmittag erwartet. Nach US-Börsenschluss werden dann die Ergebnisse der «Stresstests» erwartet. Im Vorfeld dürften auch die Bankenwerte in der Schweiz profitieren, hiess es im Handel.


Bis um 09.40 Uhr steigt der SMI um 37,04 Punkte oder 0,70% auf 5’356,30 Zähler. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI rückt um 1,20% auf 811,33 Stellen vor und der breite Swiss Performance Index SPI um 0,70% auf 4’611,91 Punkte.


Hierzulande konzentriert sich das Interesse auf die drei SMI-/SLI-Titel Swiss Re, ZFS und Petroplus, die heute ihre Q1-Ergebnisse vorgelegt und im Vergleich mit den Markterwartungen unterschiedlich abgeschlossen haben. Unter den Q1-Berichterstattern haben einzig Swiss Re die Anleger zu überzeugen vermocht, was mit hohen Aufschlägen honoriert wird. Schwache Zahlen von ZFS und Petroplus werden dagegen abgestraft.


ZFS (Aktie: -2,0% auf 211 CHF) hat mit den Quartalszahlen die Erwartungen des Marktes deutlich verfehlt. Als Grund für den um drei Viertel rückläufigen Gewinn führte der Versicherer Abschreibungen an. Diese hatte ZFS zwar schon vor einem Monat bereits angekündigt; die Bandbreite der Analystenschätzung war dennoch sehr hoch. ZFS will nun noch mehr sparen, um die derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen abzufedern.


Auf den anderen Seite springen Swiss Re nach Zahlen um 9,9% auf 32,12 CHF in die Höhe. Der Rückversicherer ist nicht nur in die Gewinnzone zurückgekehrt, sondern hat die Schätzungen der Analysten auf allen Ebenen übertroffen. Die Eigenkapitalsituation hat sich deutlich verbessert – nicht zuletzt dank einer Kapitalspritze von Berkshire Hathaway. Dagegen habe sich das in den letzten Wochen kolportierte Gerücht eines Übernahmeangebots von Berkshire Hathaway (noch) nicht bestätigt.


Die Bankenwerte UBS (+3,4% auf 16,64 CHF), Credit Suisse (+0,8% auf 43,86 CHF) und Julius Bär (+2,7% auf 41,30 CHF) profitierten vor allem von Aussagen des US-Finanzministers Timothy Geithner, dass keine der angeschlagenen US-Banken vor der Insolvenz stehe. Am Abend werden die Ergebnisse des Banken-Stresstests der Fed erwartet.


Auch Zykliker wie ABB (+2,8% auf 18,65 CHF), Holcim (+1,6% auf 59,40 CHF), Geberit (+1,6% auf 124,70 CHF) oder OC Oerlikon (+3,7% auf 73,60 CHF) notieren auf den Einkaufszetteln der Investoren. Zumindest einige Konjunkturindikatoren aus dem Ausland liessen hoffen, dass sich die Konjunktur im zweiten Halbjahr stabilisieren wird, sagen Beobachter.


Aus dem SLI hat die Raffineriebetreiberin Petroplus (Aktie: -2,2% auf 20,64 CHF) Quartalszahlen gezeigt. Analysten zufolge sorgt der höher als erwartete Lagerbewertungseffekt und der düstere Ausblick für schlechte Stimmung bei den Anlegern.


Die defensiven Pharmawerte Roche (-0,6% auf 143,10 CHF) und Novartis (-0,1% auf 43,56 CHF) binden den Schweizer Aktienmarkt etwas zurück. Dabei belaste nicht nur der steigende Risikoappetit der Investoren, sondern auch eine Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde. Diese evaluiert gegenwärtig die Risiko-Profile der beiden Immunsuppressiva CellCept (Roche) und Myfortic (Novartis).


Im Gesamtmarkt klettern Acino nach Quartalszahlen um 5,9% nach oben. Der Pharma- und Generikahersteller publizierte dank Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsmassnahmen einen deutlich über den Erwartungen liegenden Gewinn.


Auf der anderen Seite büssen Arpida 3,9% ein. Der Biotech-Startup hat nach dem Scheitern seines wichtigsten Produktekandidaten noch immer keinen neuen Geldgeber gefunden und verhandelt mit diversen Partnern. Eine konkrete Lösung kann allerdings der heutigen Generalversammlung nicht präsentiert werden. (awp/mc/pg/15)

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