Für neue Impulse dürften die am Nachmittag erwarteten US-Konjunkturdaten sorgen. Auf dem Programm steht unter anderem der ADP-Arbeitsmarktbericht für Januar, der als guter Indikator für die am Freitag erwarteten offiziellen Zahlen des Bureau of Labor Statistics gilt. Im Vorfeld der EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag und des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag werde aber zunehmend die Zurückhaltung den Handel dominieren, hiess es.
Um 09.30 Uhr notiert der SMI um 0,31% tiefer 6’530,00 Punkten. Roche sind für 25 Minuspunkte im SMI verantwortlich, der Index geht um 9 Punkte zurück. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gibt um 0,26% auf 1003,81 Punkte nach und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,28% auf 5’643,52 Punkte.
Roche hat am Morgen den Geschäftsabschluss 2009 vorgelegt. Die Zahlen des Pharmakonzerns sind nach Ansicht von Händlern schlechter als erwartet ausgefallen, was die Börse mit einem Minus von 2,4% in den Genussscheinen der Basler quittiert. Die Guidance wird als «sehr konservativ» angesehen.
Allerdings spiegle die unveränderte Umsatzprognose die sehr konservative Haltung der Firmenverantwortlichen bei den diesjährigen Tamiflu-Verkäufen wider, wiegeln Beobachter ab. Die über Erwartungen erhöhte Dividende, der schnelle Abbau der Verschuldung und erste Synergien aus der Genentech-Akquisition deuteten jedoch auf ein starkes künftiges Wachstum hin.
Die Aktien des Pharmazulieferers Lonza (-0,8%) werden von Roche in Mitleidenschaft gezogen, während Novartis um 0,2% anziehen. Die Konkurrenz hatte in der Vorwoche starke Zahlen gezeigt.
Die Banken stehen im Zusammenhang mit dem Steuerstreit mit Nachbar Deutschland weiter im Fokus, lassen sich aber heute kaum davon beeindrucken. Neuesten Presseberichten zufolge kursieren derzeit gleich mehrere Datensätze von Schweizer Banken bei den deutschen Fahndern bzw. es gibt eine Anbahnung.
Die derzeit diskutierten bis zu 1’500 Kundendatensätze, die für 2,5 Mio EUR den deutschen Behörden angeboten wurden, stammen demnach von der Credit Suisse. Die CS-Aktien zeigen sich indes mit +0,4% robust. Wie es weiter heisst, ermitteln Fahnder zudem gegen Kunden von Julius Bär (Aktie: -1,0%).
UBS (+1,3%) profitieren von einer Ratingerhöhung durch JP Morgan auf «Overweight» von bisher «Neutral». Bei den Versicherern hat Goldman Sachs das Kursziel für Swiss Re (+0,1%) und ZFS (+0,04%) erhöht. ZFS wird am Donnerstag das Jahresergebnis zeigen.
Im Vorfeld des wichtigen Arbeitsmarktberichtes aus den USA werden die Aktien des Personaldienstleisters Adecco (-0,2%) mit Zurückhaltung betrachtet.
Petroplus (+1,8%) lassen sich nicht von dem am Vorabend vom US-Konkurrenten Tesoro am Vorabend gemeldeten Verlust beeindrucken. Der Raffineriekonzern wird sich am (morgigen) Donnerstag in die Bücher blicken lassen.
Am breiten Markt hat Pharmastartup Cytos eher überraschend die Jahreszahlen 2009 gezeigt. Der Nettoverlust von 24,8 Mio CHF entspreche den Erwartungen, sagen Analysten. Das Management habe nach den jüngsten Fehlschlägen in der Forschung eine gute Kostenkontrolle bewiesen, hiess es. Die Börse nimmt den Titel dennoch um 1,5% zurück.
Alpiq (Aktie: -1,4%) sieht sich mit einer Untersuchung der italienischen Kartell- und Zollbehörden konfrontiert. Die vorläufige kartellrechtliche Untersuchung belaste natürlich das Sentiment für den Energieversorger, sagte Beobachter. (awp/mc/ps/12)