CH-Eröffnung: Knapp gehalten – Novartis binden Markt zurück
Händler versprechen sich gute Chancen für einen Wechsel der Vorzeichen am Nachmittag, wenn der ADP-Arbeitsmarktbericht aus den USA für den Monat Februar publiziert wird. Auch der verstärkte Nachrichtenfluss zu Übernahmen und Fusionen verstärkte das Sentiment. Die Nachrichten sprächen für eine Normalisierung an den Kreditmärkten, sagten Händler.
Um 09.30 Uhr sinkt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,05% auf 6’816,61 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) gewinnt derweil 0,03% auf 1’030,25 Punkte, während der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,09% auf 5’882,91 Zähler nachgibt.
Die Titel des Personaldienstleisters Adecco rücken nach Zahlen um 2,8% vor. Das Unternehmen ist zwar mit einem kleinen Gewinn von 8 Mio EUR nur ganz knapp an den roten Zahlen vorbeigeschrammt; doch im vierten Quartal habe sich der positive Trend bestätigt. In den wichtigen Märkten Frankreich und Nordamerika habe Adecco in den letzten Wochen wieder ein Wachstum verzeichnet, streichen Analysten hervor. Auch der Ausblick sei positiv zu werten, hiess es.
Nach unten geht es indes mit Holcim (-1,6%). Der Zementkonzern musste unter dem Einbruch der Bauindustrie einen markanten Umsatz- und Gewinnrückgang hinnehmen und sieht sich ausserstande, eine detaillierte Prognose für 2010 abzugeben. Holcim hat seine Fixkosten deutlicher gesenkt als angekündigt, verfehlte die Gewinnschätzungen aber dennoch.
Die Pharmawerte Roche (-0,2%) und vor allem Novartis (-0,8%) notieren leichter. Analysten befürchten, dass der wohl bevorstehende Kauf von Ratiopharm durch den amerikanischen Pharmariesen Pfizer den Preisdruck in der Generikabranche erhöhen wird. Experten wähnen die Basler nun im Zugzwang, einen ähnliche Deal einzufädeln.
Abgaben im Schwergewicht Novartis versperren jedoch den weiteren Weg nach oben. Im SMI stehen ferner nach der Ergebnispublikation Adecco und Holcim im Fokus. Actelion (+0,1%) können ur einen ganz kleinen Teil der Verluste zum Wochenstart wettmachen. Nun könnten wieder tradingorientierte Käufe ins Blickfeld rücken, sagten Händler.
Die zuletzt von einem Zeitungsbericht entflammten Spekulationen um eine vollständige Übernahme des französischen Kosmetikherstellers L’Oréal durch Nestlé (Aktie: +0,2%) sind wieder etwas verstummt. Experten sehen keinen strategischen Sinn hinter einer solchen Transaktion.
Die Titel der Luxusgüterhersteller Richemont (-0,2% auf 39,01 CHF) und Swatch (unverändert) legen eine kleine Verschnaufpause ein, nachdem sie am Vortag neue 52-Wochenhöchstkurse erreicht hatten. Aus fundamentaler Sicht dürften die Titel aber weiterhin von einer starken Nachfrage aus Asien profitieren, hiess es im Handel. Charttechnische Analysten erwarten, dass Richemont schon bald den Widerstand bei 40 CHF testen werden.
Die Givaudan-Titel (-0,1%) werden von den guten Zahlen des Deutschen Mitbewerbers Symrise nur wenig bewegt.
Die Finanzwerte zeigen sich von ihrer freundlichen Seite, so steigen Credit Suisse um 0,3%, Julius Bär um 0,3% und GAM ziehen im Nachgang der gestrigen Ergebnispublikation gar um 1,0% an. UBS (-0,1%) notieren minimal leichter.
Am breiten Markt sind der Pharmastartup Newron (Aktie: -4,5%) und die Bank Valiant (-0,3%) mit ihren Jahresergebnissen an die Öffentlichkeit gelangt.
OC Oerlikon (-3,0%) werden von kritischen Artikeln in der Wirtschaftspresse zu den schwierigen Kreditverhandlungen mit den Banken zurückgebunden. (awp/mc/ps/12)