CH-Verlauf: Roche verhindern grössere Gewinne
Entsprechend ihrem grossen Gewicht wiegen die Valoren schwer auf dem Aktienmarkt.
Neue Impulse versprechen sich Marktteilnehmer von den am Nachmittag erwarteten US-Konjunkturdaten. Auf dem Programm steht unter anderem der ADP-Arbeitsmarktbericht für Januar. Im Vorfeld der EZB-Zinsentscheidung am Donnerstag und des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag dominiere aber zunehmend die Zurückhaltung den Handel, hiess es.
Um 12.00 Uhr notiert der SMI um 0,07% höher 6’554,46 Punkten. Ohne Roche würde der SMI ein knappes halbes Prozent fester notieren. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,05% auf 1’006,88 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,08% auf 5’663,96 Punkte.
Roche-Bons notieren nach den Jahreszahlen 1,8% tiefer, haben sich aber von den in der ersten Handelsstunde markierten Tagestiefstständen aber deutlich nach oben gelöst. Händlern zufolge haben die Papiere auf dem tieferen Kursniveau das Kaufinteresse vieler institutioneller Anleger geweckt.
Umsatz und Gewinn von Roche sind schlechter als erwartet ausgefallen und die Guidance werde als «sehr konservativ» angesehen. Mittelfristig werde der Pharmakonzern stark wachsen, prognostizieren Analysten. Das Unternehmen stehe am Beginn eines neuen Wachstumszyklus, der sich in diesem Jahr noch vor allem in der Zulassung neuer Medikamente ausdrücken werde.
Die Papiere der Basler Konkurrenz Novartis ziehen um 0,4% an. Novartis hatte in der Vorwoche starke Zahlen gezeigt.
Im Fokus der Börsianer stehen im Zusammenhang mit dem Steuerstreit mit Nachbar Deutschland weiterhin die Bankaktien. Neuesten Presseberichten zufolge kursieren derzeit gleich mehrere Datensätze von Schweizer Banken bei den deutschen Fahndern bzw. es gibt eine Anbahnung.
Die «Financial Times Deutschland» hat das Thema am Berichtstag aufgenommen und neu die Privatbank Julius Bär ins Spiel gebracht. Auch hier ermittelten Fahnder, schreibt das Blatt. Die Julius-Bär-Aktien quittieren die Nachricht mit einem Minus von 1,5%.
Die seit Tagen diskutierten bis zu 1’500 Kundendatensätze, die für 2,5 Mio EUR den deutschen Behörden angeboten wurden, stammen der Zeitung zufolge von der Credit Suisse. Die CS-Aktien zeigen sich indes mit +0,3% robust, wird ihr Name in diesem Zusammenhang doch nicht das erste Mal genannt. Die Papiere werden viel mehr von einer Empfehlung von JP Morgan gestützt, welche die CS-Titel neu zu ihren Top Picks unter den Banken zählt.
Auch UBS (Aktie +3,6%) haben es auf die «Analyst Focus List» von JP Morgan geschafft, der zuständige Analyst hat die Titel gleichzeitig auf «Overweight» hochgestuft. Händler berichten von regen Deckungskäufen.
Am Vortag der Ergebnispublikation steigen ZFS um 0,5%, gestützt von einer Kurszielerhöhung durch Goldman Sachs. Auch für Swiss Re (-1,2%) hat die US-Investmentbank ihr Kursziel erhöht.
Ebenfalls am morgigen Donnerstag wird der Raffineriebetreiber Petroplus (+1,3%) die Zahlen von 2009 zeigen. Damit lassen sich die Valoren nicht von dem am Vorabend vom US-Konkurrenten Tesoro am Vorabend gemeldeten Verlust beeindrucken. Im Handel ist von Deckungskäufen die Rede.
Im Vorfeld des wichtigen Arbeitsmarktberichtes aus den USA werden die Aktien des Personaldienstleisters Adecco (unverändert) mit Zurückhaltung betrachtet. Die am Vorabend von Manpower gezeigten Quartalszahlen, sie fielen besser als erwartet aus, treten in Erwartung der Konjunkturdaten aus den USA in den Hintergrund.
Am breiten Markt hat Pharmastartup Cytos eher überraschend die Jahreszahlen 2009 gezeigt. Der Nettoverlust von 24,8 Mio CHF entspreche den Erwartungen, sagen Analysten. Das Management habe nach den jüngsten Fehlschlägen in der Forschung eine gute Kostenkontrolle bewiesen, hiess es. Die Börse nimmt den Titel dennoch um 1,8% zurück.
Alpiq (Aktie: -0,1%) sieht sich mit einer Untersuchung der italienischen Kartell- und Zollbehörden konfrontiert. Die vorläufige kartellrechtliche Untersuchung belaste natürlich das Sentiment für den Energieversorger, sagte Beobachter. (awp/mc/pg/15)